Unter der Leitung von Elias Zuckschwerdt führen die Akteure "Orphée et Euridice" in der St. Georgskirche auf. Fotos: Vaas Foto: Schwarzwälder-Bote

Veranstaltungen: Stehende Ovationen beim Konzert in der katholischen Kirche

45 Jahre besteht die Städtepartnerschaft zwischen Saint-Raphael und der Bergstadt. Zu diesem Anlass reiste der Esterelencochor an. Gemeinsam mit einem Projektchor der Jugendmusikschule führten sie die Oper "Orphée et Euridice" auf.

St. Georgen. Eine großartige konzertante Aufführung erlebten die Besucher in der katholischen Kirche St. Georg. Bei "Orphée et Euridice" des Komponisten Christoph Willibald Gluck aus dem Jahr 1774 wirkten der Esterelencochor, die Jugendmusikschule und drei Solisten mit. Extra aus der Partnerstadt Saint-Raphael war anlässlich des 45-jährigen Bestehens der Partnerschaft der Esterelencochor unter der Leitung von Bruno Picaudé angereist. In St. Georgen hatte sich ein Projektchor gebildet und wirkte mit.

Damit die der französischen Sprache nicht Mächtigen den Inhalt verstehen konnten, war sowohl der französische Originaltext des Librettos von Ranieri de’ Calzabigi als auch die deutsche Übersetzung nachzulesen. Dabei war das nachlesen und verstehen zweitrangig, denn es war ein Genuss, den herrlich erklingenden Gesangs- und Orchesterstimmen zu lauschen.

Nicole Bachmann springt für Gregor Jenne ein

Im Orchester spielten Lehrkräfte und Ehemalige der Jugendmusikschule. Auch die Solistin der Eurydike, Sophie Rosenfelder, hat dort angefangen und ihre Stimme weiter ausgebildet. Gregor Jenne war schon verschiedentlich beim Bergstadtsommer zu hören. Somit freuten sich seine Fans, dass er hier den Orpheus singen wollte. Da er akut an einer Grippe erkrankt ist, sang er nur zwei Stücke. Für ihn sprang kurzfristig Nicole Bachmann ein.

Was die Besucher von ihr zu hören bekamen, war bemerkenswert. Ihr klarer und heller Sopran füllte den ganzen Kirchenraum aus. Beim Leiter der Jugendmusikschule (JMS), Bernd Rimbrecht, nachgefragt nach deren Ausbildung meinte dieser: "Sie unterrichtet Gitarre bei uns und hat früher einmal im Chor mitgewirkt." Auch der Dirigent Elias Zuckschwerdt ist ein Eigengewächs und Jennes Opa ist der Gründer der JMS, Peter Dönneweg.

In der Oper geht es um das Jenseits ins Reich der Schatten. Eurydike ist gestorben, wird aber durch die große Liebe ihres Mannes Orpheus von den Göttern und Amor wieder zum Leben erweckt. Ute Kloppert unterstützte die Solisten jeweils auf der Querflöte. Das bekannteste Stück "Reigen seliger Geister" begleiteten musikalisch zunächst Tanja Lehmann und Irena Soloducha-Moleta. Letztere wirkte weiter als Solistin mit ihrer Querflöte und einfühlsamen Tönen mit.

Gast- und Projektchor erfreuen das Publikum

Gast- und Projektchor erfreuten mit wohl klingenden Stimmen. Vom Sopran waren die Rufe nach Eurydike im ersten Akt durchdringend. Gewaltig ertönten am Ende die Wiederholungen "Gesiegt hat Amor".

Elias Zuckschwerdt und alle Mitwirkenden bescherten einen im Gedächtnis bleibender Abend. Nicht enden wollende stehende Ovationen und Bravo-Rufe am Schluss waren der Dank des Publikums. Gerne möchte man von den drei Solisten noch öfter deren Gesang erleben dürfen.

Den Abend eröffnet hatte Guillaume Artus als Cellist zu Joseph Haydns "Konzert für Violoncello" und "Orchester Nr. 2 D-Dur". Fein akzentuiert fügte er sich in das Spiel der Musiker ein. Auch dieser Programmteil wurde stürmisch beklatscht.