Steffen Bilger (von links), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, spricht im Forum am Bahnhof. Anwesend sind an diesem Abend unter anderem auch der Landtagsabgeordnete Karl Rombach, der Europaabgeordnete Andreas Schwab und der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei (rechts). Foto: Kienzler Foto: Schwarzwälder Bote

Mobilität: CDU spricht über Ringzug, Gäubahn und Lückenschluss / Gute wirtschaftliche Lage betont

St. Georgen. Auf Einladung des Landtagsabgeordneten Karl Rombach haben sich Vertreter der CDU am Dienstagabend im Forum am Bahnhof getroffen. Thema war die Mobilität im Schwarzwald-Baar-Kreis. Die Christdemokraten hatten sich dabei drei wichtige Punkte auf die Agenda geschrieben: Ringzug, Gäubahn und Lückenschluss.

"So wie es aussieht" gelingt es, St. Georgen an den Ringzug anzuschließen, meinte Rombach zu Beginn. Über das Thema Ringzug allein könne man lange sprechen, meinte derweil Landrat Sven Hinterseh, der die Schienenprojekte im Landkreis kurz für die Anwesenden anschnitt. Ziel sei eine umsteigefreie Anbindung des Kreises in Richtung Freiburg sowie Stuttgart.

Letztere werde durch die Elektrifizierung der Strecke von Villingen-Schwenningen nach Rottweil und die damit angestrebte Verbindung an die Gäubahn geschaffen. Derzeit verkehren auf der Ringzugstrecke noch alte Dieselloks, die wiederum in den neuen Stuttgarter Bahnhof gar nicht erst einfahren könnten.

Verschleppung für Landrat frustrierend

In Richtung Breisgaumetropole wiederum wird die Strecke von Neustadt nach Donaueschingen in Angriff genommen. An der Maßnahme beteiligt sich der Landkreis mit knapp 15 Millionen. "Das ist gut investiertes Geld", meinte Hinterseh.

"Mächtig frustriert" habe den Landrat die Verschleppung des Lückenschlusses B 523. Nur mit Druck habe man erreicht, dass die Maßnahme 2020 endlich umgesetzt werde. Es mache eben einen Unterschied, wer im Landesverkehrsministerium regiere und das Sagen habe, so sein Urteil.

Dass es dem Bund wirtschaftlich so gut gehe wie seit Jahrzehnten nicht mehr, betonte Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. "Es ist Geld da, auch für Projekte bei uns in Baden-Württemberg", so der Abgeordnete des Landkreises Ludwigsburg. Es bestehe ein großer Nachholbedarf beim Thema Infrastruktur – auf den Straßen, den Schienen und dem Wasserweg.

Im Hinblick auf die Gäubahn sei mit der Finanzierungsvereinbarung der "entscheidende nächste Schritt" erreicht. "Die Gäubahn kommt", betonte Bilger.

Einen Blick über die Landkreisgrenzen hinweg warf der Europaabgeordnete Andreas Schwab und sprach die in der Diskussion stehende Bahnstrecke zwischen Freiburg und Colmar an – für ihn ein Projekt, dass bundespolitischer Unterstützung bedarf. "Die Politik lebt davon, dass wir vernetzt agieren", so Schwab. Das betreffe nicht nur die verschiedenen Ebenen im Bundesland, sondern auch die europäischen Länder. Man stehe in Europa vor großen Herausforderungen, die "Hand in Hand" gelöst werden sollten.