Fasnet mit ausgelassener Stimmung herrscht auf der Farm im Goldenen Auerhahn. Foto: Schwarzwälder Bote

Pfarrfasnet: Beim Ball in der katholischen Unterkirche zeigt sich Farmer-Idyll

St. Georgen. Nachdem der beliebte Pfarrer Auer die närrische Pfarrfasnet vor rund zwei Jahrzehnten wieder salonfähig gemacht hatte, stellte sich im letzten Jahr die Frage: Gibt es nach der Ära Paul Dieter Auer weiterhin solch tolle Fasnetsfeste, die aus der Unterkirche ein närrisches Tollhaus machen?

Nun – im Jahr eins nach seinem Weggang funktioniert es aufs Feinste: Der "Goldene Auerhahn" hatte geöffnet, und die Gemeinde lud ein zum Fasnetsball auf der Farm. Ein buntes Programm gab es mit Unterstützung der vielen Narrengruppierungen der Bergstadt. Das Moderatorenteam Corsin und Regina Kleiner zeigte auf, dass die Arbeit auf der Farm hart sei – und halt vor allem an Regina hängen blieb, da Corsin des Öfteren mit dem Moped unterwegs war. Die Katholische Junge Gemeinde (KJG) mit Pjotr Lachendro versuchte sich mit "Old Mc Donald had a Farm". Sie brachten später noch einen Sketch auf die Bühne. Einen engagierten Auftritt hatte die Jugendgruppe der Narrenzunft – unter der Leitung von Vanessa Schachtmann und Nadja Hör-Weißer zeigten sie einen Tanz nach Harry Potter.

"Tilly Eulenspiegel" hält den Spiegel vor

Die Chefin der Weiherhexen, Jaqueline Brütsch, rechnete erbarmungslos ab mit der Männerwelt. Unter anderem stellte sie fest, dass diese feige und nur in der Menge stark seien. Adam sei da noch etwas anders gewesen, bescheidener, er sei mit einem Apfel zufrieden gewesen. Fazit: Frauen seien nicht nur das schönere, sondern auch das stärkere Geschlecht.

Staunen erregte die Schwarzlichtshow der Jongliergruppe des Theaters mit Andrea und Heiko Dohrmann – die Geister des alten Klosters. Fast schon traditionell eröffnete dann die Stadtmusik unter der Leitung von Slawomir Moleta den Reigen der "guggigen" Musik mit flotten närrischen Liedern.

"Tilly Eulenspiegel" von der Narrenzunft (Maren Schwarz) hielt den Menschen der Bergstadt gereimt den Narrenspiegel vor – das Zauberwort in der Gesellschaft laute Toleranz, das gelte auch und gerade in der fünften Jahreszeit – "die Fasnet lebt von Toleranz", wusste sie.

Auch die wandelbare Barbara Walter brachte sich wieder ein – mit einer Playback-Parodie auf Andreas Gabalier (Hu Lapalu) sowie als Daniela Katzenberger, die eine neue Kuppelshow moderierte: "Bauer sucht Herzblatt."

Gerhard Mengesdorf holte zum Rundumschlag aus – er machte sich lustig über das angenagte "g", die neue Stadtmarke, über die Bonpflicht, die Plastikverpackung für Plastik, den Genderwahn und die "political correctness" – er schlug daher vor, auch den "Führer"-Schein abzuschaffen. Das Rathaus solle abgerissen werden, den Neubau sollte man der EGT anvertrauen, schlug Mengesdorf vor.

Farmer-Ambiente brachten die "Wolf Creek Liners" aus Pfaffenweiler mit diversen "Line-Dances" auf die Bühne, die Weiherhexen zeigten einen Tanz in vollem Häs. Erneut musikalisch endete schließlich das Programm mit dem rasant-dröhnenden Auftritt der Guggenmusik "Bergstadtfetzer."