Alle Mitwirkenden des Konzerts im Kirchensaal bei der Zugabe. Foto: Paskal Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirchenkonzert: Heimspiel für Michael Huss bei seiner Premiere als Dirigent / Pfarrer Förschler als Initiator

Ein von den einzelnen Programmpunkten ungewöhnliches Kirchenkonzert erlebten die zahlreichen Besucher im Kirchensaal.

Königsfeld. Der evangelische Pfarrer Ewald Förschler hat den Anstoß zu diesem Dreifachkonzert durch die Trachtenkapelle Buchenberg mit seinem Dirigenten Reinhold Domig als erfreulich bezeichnet. Er verknüpfte dies mit dem Ungewöhnlichen, was man durch Martin Luther als Reformation bezeichnen konnte.

Die reformierte Kirche muss sich immer wieder durch Impulse von außen in Form bringen. "Bei dem heutigen Konzert ist dies der Fall", bestätigte Förschler. Passend zur damaligen Zeit erklang die Renaissance Suite von Franco Cesarini.

Reformationsgedenklied darf nicht fehlen

Da Pfarrer Förschler bestens vorbereitet war, lieferte er den dankbaren Zuhörern Hintergrundinformationen. Zu Philipp Sparkes Madrigalum wusste er, dass das Madrigal als Vorläufer der Oper und als weltliche Entsprechung zur geistlichen Motette gilt.

Passend zum Luther-Jahr fehlte natürlich nicht dessen "Eine feste Burg ist unser Gott". Es war nicht als Reformationsgedenklied gedacht. Dennoch wurde es schon bald als Protestlied angestimmt, das die Jugend Schweinfurts auf den Straßen schmetterte, bevor dort die Reformation eingeführt wurde.

Während sich der Kirchenchor Buchenberg aufstellte, war für den 21-jährigen Michael Huss ein denkwürdiger Moment: Er dirigierte zum ersten Mal den Chor, den er seit Januar betreut. Passend zum Palmsonntag erklang als Kanon der Psalm 34 von Georg Philipp Telemann "Ich will den Herrn loben". Bei dem von Huss bearbeiteten Ubi Caritas begleiteten vier Bläser den Gesang. Besonders zu Herzen ging das letzte Stück "Reicht euch die Hand". Darin geht es um das Verzeihen und Hand reichen, wenn Worte verletzt haben. Auch durch Schweigen ist Ruhe zu finden. Die Besucher bedankten sich mit dem verdienten Applaus beim Chor und dem gelungenen Dirigat von Huss.

Applaus der Zuhörer ist der verdiente Lohn

Jetzt freuten sich die Anwesenden auf das Bläserquintett Bergstadt Brass aus St. Georgen. Hier spielen Michael Aberle und David Kuner Trompete, Sarah Schirmaier das Horn, Lucas Kienzler die Posaune. Unterstützt werden sie von Christian Schäfer von der Trachtenkapelle mit seiner Tuba. Satter Sound war bei den Stücken zu hören. Zu Galliard Battaglia von Samuel Scheidt war das Trompetenspiel als Echo zu vernehmen. Stürmischer Beifall war danach im Kirchensaal zu hören. Den bekam auch nochmals die Trachtenkapelle für Giacomo Puccinis "Nessun Dorma" (Keiner schlafe) aus der Oper Turandot. Wer diese Arie von Sinfonieorchestern her kennt, war von dem Blasorchesterklang äußerst angetan. Auch entzückte "The Glory Of Love" als großartiges und vom Text her sehr emotionale Stück.

Für Blasorchester hat es Johann de Meij arrangiert, der in Blasmusikkreisen bekannt ist. Ein besonderer Genuss war die gemeinsame Zugabe aller Mitwirkenden mit "Der Hobbit", bei dem der Kirchenchor Worte aus diesen Fantasyfilmen hauchte.

Der nicht enden wollende Applaus war ein Beweis dafür, dass eine solche Konstellation durchaus noch öfter gehört werden will.