Das Verkehrsaufkommen im Bereich Schoren (Foto) liegt bei 18 000 Fahrzeugen in 24 Stunden. Foto: Vaas Foto: Schwarzwälder-Bote

Durch Lärmaktionsplan keine großen Maßnahmen zu erwarten

Von Dieter Vaas

St. Georgen. Umgebungslärmrichtlinien der EU verpflichten Städte und Gemeinden zur Aufstellung von Lärmaktionsplänen. Dafür sind entsprechende Lärmkartierungen erforderlich. Das Ingenieurbüro Möhler + Partner aus Augsburg wird diese Aufgabe für die Bergstadt zum Angebotspreis von rund 7600 Euro übernehmen.

Lärmaktionspläne enthalten Maßnahmen zur Lärmminderung. Diese sollen vor Straßen-, Verkehrs- und Eisenbahnlärm schützen. In einer ersten Stufe galte es, Ballungsräume und stark belastete Strecken zu untersuchen. Die zweite Stufe betrifft jetzt auch St. Georgen. Grundsätzlich sind Lärmaktionspläne alle fünf Jahre zu überprüfen.

Macht keinen Halt an Gemarkungsgrenzen

Hauptlärmquellen sind in St. Georgen die B 33 und die Schwarzwaldbahn. Der Lärmaktionsplan erfasst für die Gemarkung St. Georgen die Bundesstraße im Stadtbereich bis zur Gemarkungsgrenze sowie sonstige direkt betroffenen Straßen und parallel dazu die Bahnlinie.

Da der Lärm nicht an den Gemarkungsgrenzen halt macht, war es nahe liegend, das Problem interkommunal anzugehen. Deshalb haben sich Donaueschingen (federführend), Bad Dürrheim, Blumberg, Mönchweiler, St. Georgen, Brigachtal und Hüfingen zusammengetan. Gemeinsam erfolgte die Ausschreibung, was zu wirtschaftlicheren Ergebnissen führte, teilt das Stadtbauamt mit.

"Es führt kein Weg dran vorbei", versicherte Bürgermeister Michael Rieger im Technischen Ausschuss des Gemeinderats. Laut Stadtbaumeister Reinhard Wacker liegt das Verkehrsaufkommen bei 18 000 Fahrzeugen in 24 Stunden. "Das Problem ist da. Die Gemeinden sind zuständig. Wir müssen Maßnahmen ergreifen". Ein Resultat solcher Gutachten sei die Begrenzung auf Tempo 30 auf der Bundesstraße entlang des Bodensees. Lärmschutzwälle oder Umgehungsstraßen seien in der Regel nicht finanzierbar. "Es betrifft uns alle. Es ist gut, was der Gesetzgeber da verlangt", zeigte sich Reinhard Wacker überzeugt.

Arno Schwarz (Freie Wähler) fragte nach den Kosten und welche Maßnahmen entlang der Schwarzwaldbahn notwendig werden könnten. Geschwindigkeitsbegrenzungen wären praktisch ohne Kosten möglich, meinte der Bürgermeister. 18 000 Fahrzeuge am Tag seien nichts Außergewöhnliches für eine Bundesstraße. Ins selbe Horn stieß der Stadtbaumeister. Bei der Schwarzwaldbahn spielten 80 Züge am Tag noch keine Rolle. Es seien keine hohen Kosten zu erwarten. Allerdings liefere die Bahn erst im Jahr 2015 die Daten.