Alexander Tröndle weiß über das "Baugeschäft" gut Bescheid. Foto: Reutter Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Steigende Kosten und volle Auftragsbücher prägen das Gewerbe / Stadt macht vieles selbst

St. Georgen (rtr). Der städtische Bauhof ist ein "Hilfsbetrieb", der nicht in Konkurrenz zu Baufirmen stehen soll, erklärt Bauamtsleiter Alexander Tröndle. Er räumt ein, dass der Bauhof gelegentlich im Straßenbau tätig ist. Dabei handle es sich aber um Teilsanierungen, die bei Firmen nicht beliebt seien, vor allem angesichts der vollen Auftragsbücher, die die Straßenbaufirmen in den vergangenen Jahren hatten und noch haben.

Wenn sich hier die Situation entspanne, sei es auch möglich, diese kleinen Straßensanierungen wieder zu vergeben. Im Fall der Sanierungen durch den Bauhof handle es sich in der Regel um Straßenabschnitte außerorts, wo es nicht um einen Komplettausbau mit Leitungen für Wasser, Abwasser, Gas, Strom und anderes mehr gehe. Solche umfangreichen Maßnahmen würden vergeben werden. Beim Bauhof konzentriere sich der Einsatz auf die Sanierung der Straßenoberfläche. Hierfür würden dann entsprechende Maschinen gemietet.

"Wir haben einen recht großen Bauhof mit entsprechenden Fachleuten", verweist Tröndle auf die insgesamt 27 Mitarbeiter in Teil- und Vollzeit. Wobei es nicht viel Fluktuation gebe und einige der Mitarbeiter schon älter seien oder gesundheitliche Einschränkungen hätten. "Wir lassen keinen fallen, der jahrelang für die Stadt gearbeitet hat", betont Bauhofleiter Hanspeter Boye. Bei gesundheitlichen Einschränkungen müsse geschaut werden, in welchem Bereich der Mitarbeiter sinnvoll eingesetzt werden könne. Der Bauhof sei zwar leistungsfähig, so Tröndle, aber nicht so groß, dass er eine Konkurrenz zu Baufirmen darstelle.

Baufirmen haben gute Auftragslage

Im vergangenen Jahr sei es gerade im Fall der Rossberg- und Spittelbergstraße schwierig gewesen, Firmen zu finden. Die Sanierung der Rossbergstraße sei trotzdem noch möglich geworden mit Hilfe der Stadtwerke, die entsprechende Firmen an der Hand gehabt hätten. Die Erneuerung der Spittelbergstraße hingegen habe zurückgestellt werden müssen und sei nun fürs nächste Jahr vorgesehen.

Die gute Auftragslage der Firmen zeichnet sich im Preis ab. Wenn Kommunen früher noch günstige Preise bei ausgeschriebenen Arbeiten erzielen konnten, stelle sich die Situation mittlerweile anders dar. Früher habe ein Kubikmeter Graben noch 40 Euro gekostet, mittlerweile 120 Euro, gibt Tröndle ein Beispiel für die Kostensteigerung. Doch er hat den Eindruck, dass sich die Auftragslage nicht weiter verschärft, sondern auf einem oberen Niveau angekommen ist.