Die Schorenkreuzung in Peterzell sorgt für Diskussionen im Ortschaftsrat. Foto: Zelenjuk Foto: Schwarzwälder Bote

Schorenkreuzung: Ortschaftsräte kritisieren die neue Ampelanlage / Lärmkulisse seit Installation gestiegen

Die Schorenkreuzung wurde in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats thematisiert. Der Vorwurf: Die dort erst kürzlich installierte Ampelanlage erfüllt nicht ihren Zweck. Das Landratsamt sieht das differenzierter.

St. Georgen-Peterzell . Die Ampel steht, der Ärger bleibt – das ist die Ansicht mancher Mitglieder des Peterzeller Ortschaftsrats. Peter Fichter, dessen Betrieb im Gewerbegebiet Hagenmoos/Engele angesiedelt ist, brauche laut seinen Ausführungen nun fünf Minuten länger vom Kernort bis zur Firma.

Zum einen entstehe in den starken Verkehrszeiten ein Rückstau an der Fußgängerampel, gleich danach sei zudem die erst kürzlich angebrachte Ampelanlage auf Rot. Gerade am Morgen oder am Abend sei es häufig der Fall, dass aus Richtung Stockburg oder aus Königsfeld Fahrzeuge durch die Bedarfsschaltung die Ampel in Betrieb setzten.

Unmut regt sich

Auch Anwohner haben demnach mit den Ampelanlagen ein Problem, die Lärmkulisse sei durch häufig anfahrende Lastwagen deutlich gestiegen. Soweit er erfahren habe, sei eine solche Ampellösung nicht die Regel. "In anderen Landkreisen hätte man den von uns bevorzugten Kreisverkehr gebaut", sagt er. "Es hängt wohl viel von den verantwortlichen Mitarbeitern ab". Michael Otte und Marcus Müller stützten mit ihren Erfahrungswerten Fichters Ausführungen.

Auch außerhalb des Ortschaftsrats regt sich bereits wenige Tage nach der Installation Unmut. "Eigentlich sollte die Ampel den Verkehr beruhigen und den Linksabbiegern aus Richtung Stockburg und Königsfeld eine Einfahrt erleichtern", erzählt ein Leser. "Was sie tatsächlich schafft, ist den Verkehr fast zum Erliegen zu bringen, zumal die angebliche Zusammenschaltung mit der Fußgängerampel an der Einmündung Hagenmoosstraße überhaupt nicht passt."

Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt Heike Frank, Pressesprecherin des Landratsamts Schwarzwald-Baar-Kreis, dass ein möglicher Optimierungsbedarf bei den Taktzeiten nicht ausgeschlossen ist. "Die Ampelanlage ist seit Freitag in Betrieb", führt sie aus. "Das heißt aber trotzdem, dass die Funktion der Ampel, insbesondere was die Taktzeiten der Ampelschaltung betrifft, noch einige Zeit beobachtet wird."

Ziel sei es, dass die Verkehrsteilnehmer aus Richtung Königsfeld, aus dem Groppertal und Einbiegende von St. Georgen nach Königsfeld, verkehrssicherer und zügiger einbiegen können. Die Taktung der Zufahrten erfolgt durch eine Schleife. "Das heißt, dass die Ampelanlage nur dann auf der Bundesstraße auf Rot schaltet, wenn tatsächlich ein Verkehrsteilnehmer auf den Zufahrten aus Richtung Königsfeld, Groppertal, oder von der B  33 St. Georgen nach Königsfeld kommend einfahren möchte", betont sie. Eine weitere Bedingung für die Einfahrenden oder Abbiegenden sei eine gewisse Standzeit, die überschritten werden müsse. Erst dann werde die Ampel auf der B 33 rot.

Termin mit Landrat

Bezüglich der bereits vor langem verworfenen Kreisverkehr-Lösung verweist Frank abermals auf die Rechtslage: "Kreisverkehre im Zuge der Bundesstraße dürfen außerorts nur dann gebaut werden, wenn besondere Rahmenbedingungen vorliegen und bedürfen der Zustimmung des Bundes." Dies sei beispielsweise bei Unfallschwerpunkten der Fall. Hinzu komme die Nähe zum Bahnübergang, weshalb ein Kreisverkehr zusätzlich mit einer teuren Lichtzeichenanlage hätte ausgestattet werden müssen, um einen Rückstau auf die Gleise auszuschließen.

Ortsvorsteher Klaus Lauble erklärte den Ratsmitgliedern, dass er gemeinsam mit einem Peterzeller Bürger im Dezember einen Termin mit Landrat Sven Hinterseh habe. An diesem Tag sollte es ursprünglich um die Ampelanlage an der Kreuzung Buchenberger Straße/B 33 gehen, die früher bereits kritisiert wurde.

Er habe bezüglich der Kreuzung am Ortseingang mehrere Vorschläge gemacht, viele davon seien augenscheinlich nicht erlaubt, wie beispielsweise eine Blinkanlage, die speziell Lastkraftfahrzeuge auf die nahende Ampel hinweisen könnte. Er wolle nun beide Anlagen monieren.