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Laden in der Bergstadt führt erstmals freiwillige Einlassbeschränkungen ein / Für die Kunden ist es noch Gewöhnungssache

Edeka Haas in der Schulstraße verschärft seine Corona-Vorsichtsmaßnahmen. Auch andere Supermärkte handeln – eine Einlassbeschränkung war am Freitagnachmittag dort aber nicht zu beobachten.

St. Georgen. Die auseinandergezogene Kundenschlange in der Edeka-Filiale zieht sich bis zur Einfahrt in die Tiefgarage. Für die Kunden eine Neuerung und noch Gewöhnungssache: "Aber zum Bäcker darf ich noch rein?", ruft ein Mann vom hinteren Teil der Schlange vor in Richtung Eingang. "Ja", lautet die Antwort. Der Bereich vor der Bäckerei ist im Moment frei, die Limitierung gilt dann nur für den eigentlichen Einkaufsbereich.

Nach Recherche des Schwarzwälder Botens ist der Supermarkt der erste und einzige in der Stadt, der zu Einlassbeschränkung als Corona-Maßnahme greift. Ulrich Haas, der Inhaber des Edeka-Geschäfts, gibt Aufschluss über die noch neue Situation: 50 bis 60 Leute dürfen derzeit in die Filiale. "Von oben" kam insoweit keine Anordnung, er habe die Limitierungsmaßnahme auf freiwilliger Basis eingeführt. Empfehlungen spricht die Edeka-Zentrale an ihre Geschäfte vor Ort aber durchaus aus. Wie machen das die anderen Lebensmitteleinzelhändler?

Bei Lidl heißt es auf Nachfrage: "Lidl orientiert sich hinsichtlich des Coronavirus an den Angaben des Robert Koch-Instituts und hat die regulären Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen intensiviert." Im Rahmen eines Konzepts setze man verschiedene Bausteine in allen rund 3200 Filialen um. Beispielhaft nennt der Discounter einen Kundenbetreuer an jedem Filialeingang. Am Freitagnachmittag sucht man diesen Betreuer am Eingang in der Industriestraße vergebens. Der Kundenverkehr ist allerdings noch überschaubar.

Plexiglasschutz an den Kassen ist eine weitere Maßnahme, zum Beispiel bei Lidl und Rewe in der Bergstadt. Strengere Hygienevorschriften sind für alle Lebensmitteleinzelhändler selbstverständlich. Dies schließt aber offenbar einen konsequenten Gebrauch von Handschuhen an den Kassen nicht mit ein. In einem Supermarkt in der Industriestraße verzichtete eine Kassiererin auf das Tragen von Handschuhen – natürlich stehen auch andere Handhygienemaßnahmen, wie beispielsweise Desinfektionsmittel, zur Verfügung.

Auf Nachfrage bei Aldi und Rewe heißt es praktisch identisch: Einlasskontrollen und -beschränkungen würden der Einhaltung des Mindestabstands dienen. Wo das Kundenaufkommen hoch sei, könne es zu Beschränkungen kommen. Für die Bergstadt, das zeigt eine Recherche vor Ort, scheint das also noch nicht zu gelten.

Egal ob die Lautsprecherdurchsage bei Rewe, die an die Vernunft der Kunden appellieren soll, oder das Plexiglas bei Lidl – alle Supermärkte sind sichtlich bemüht Vorkehrungen zu treffen.

Edeka nimmt jetzt Bestellungen entgegen

Ein besonderes Angebot des Supermarkts in der Schulstraße: Im Eingangsbereich deutet ein Schild auf die Möglichkeit hin, ab sofort den Einkauf zu bestellen und ausliefern zu lassen. So können Personen, die Kontakte meiden wollen oder sollen – Risikogruppen – den Einkauf zu Hause sicher entgegennehmen.

Als Partner des Markts fungiert die Pfadfindergruppe Royal Rangers. Die Helfer hätten dies der Filiale ehrenamtlich angeboten, so der Betreiber. Eine Vergütung an die Helfer für deren Engagement hält der Leiter des Markts jedoch für angebracht.