Der Blick aus 800 Meter Höhe hinab ins obere Kinzigtal und weit darüber hinaus ist einfach atemberaubend schön.Fotos: Schuster Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit-Tipp: Mit dem Rad unterwegs / Die Grenze ist da, "wo Wasser sich scheiden"

Eine der schönsten und interessantesten Fahrrad-Touren im mittleren Schwarzwald ist die Stecke von St. Georgen nach Hornberg.

St. Georgen. Sie führt über das Gasthaus Staude, die Reichenbacher Säge, das Fohrenbühl, dann über das Moosenmättle hinab ins obere Kinzigtal und Wolfach. Insgesamt sind 50 Kilometer zu bewältigen.

Los geht es am Bahnhof in St. Georgen. Der Radler folgt zunächst dem Hinweisschild Richtung Triberg. Vorbei am Klosterweiher führt die Route teilweise parallel zur Bundesstraße bis zur Sommerau. Auf der Passhöhe biegt man rechts ab. Die Radwege-Beschilderung zeigt Gremmelsbach/Hornberg an. Auf der Sommerauer Höhe in 888 Metern hat man einen beeindruckenden Blick Richtung West/Nordwest hinab ins Nußbachtal und weit darüber hinaus. Bald ist das Gasthaus Staude erreicht. Man folgt den Schildern Richtung Holops. Hier oben kann der Radler die herrliche Aussicht über die Höhen des Schwarzwaldes genießen und erreicht nach einigen Kilometern auf bequemen Wegen das Birkenbühl. Dort biegt der Weg nach rechts ab. Man orientiert sich hier an der Beschilderung nach Hornberg und später Wolfach.

Nach dem Verlassen des Waldes kommt schon bald die Säge im oberen Reichenbach in Sicht. Der Radler quert dort die Landstraße und biegt Richtung Rötenbach und Fohrenbühl ab. Ab hier heißt es, ordentlich in die Pedale zu treten, denn die Steigung kann zwischendurch schon mal bis zu zehn Prozent betragen. Den verdienten Lohn für die kurzzeitige Plackerei erhält man oben auf der Hochfläche Richtung Fohrenbühl.

Auf einigen Kilometern folgt der Weg dem historischen Verlauf der Grenze zwischen dem vormaligen Vorderösterreich und Württemberg. Im Jahr 1558 wurde der Grenzverlauf nach dem Grundsatz festgelegt: "Die Grenze sei da, wo Wasser sich scheiden." Die zahlreichen Grenzsteine aus dieser Zeit stehen heute noch. Seit Napoleon 1806 die politischen Verhältnisse der Länder im Südwesten neu regelte, verlief hier oben die Grenze zwischen Baden und Württemberg. Auf einer Infotafel beim Parkplatz kann man sich über die Historie der Gegend sehr gut informieren. Blickt man nach rechts (Nordosten), liegt dort unten im Tal Lauterbach und Schramberg. Linker Hand schweift der Blick hinab nach Reichenbach und Hornberg.

Das Fohrenbühl ist nun erreicht. Die Radroute überquert hier die Straße auf der Passhöhe und folgt dem Verlauf des Wegs Richtung Moosenmättle. Die herrliche Aussicht zwingt den Radler geradezu, abzusteigen und einfach nur zu genießen. Nach vier Kilometern bestünde die Alternative, links ins Kirnbachtal hinabzuradeln. Die hier empfohlene Tour folgt aber weiter der Strecke zum Moosenmättle. Vorbei am Areal, auf dem sonst im Sommer das "Moosenmättle-Open-Air" steigt und nun der Ginster herrlich blüht, startet in 800 Meter Höhe die rasante Abfahrt hinunter auf etwa 300 Meter nach Wolfach-Halbmeil.

Zuvor jedoch empfiehlt sich eine kleine Pause, denn der Blick hinab ins Tal ist einfach nur grandios. Unten angekommen, erwartet den Radler die Kinzig, der man dann bis Wolfach, der sehenswerten Stadt der Flößer und Glasbläser, folgt.

Die historische Innenstadt sowie die Kinziganlagen laden zum Verweilen ein. Am Stadtausgang wendet man sich nach links und folgt dem Radweg über Kirnbach nach Gutach-Turm. Auf den gegenüberliegenden Seite der B 33 setzt sich die Route, nun im Gutachtal, über den Ort Gutach, bis zum Endziel, die Stadt Hornberg, weiter fort. Wer möchte, kann die Gelegenheit zum Besuch des bekannten Freilichtmuseums Vogtsbauernhöfe nutzen. Ab Hornberg besteht die Möglichkeit, mit der Schwarzwaldbahn zurück zum Ausgangspunkt dieser Radtour, nach St. Georgen, zu gelangen.