Der Auftakt ist gelungen und die Chemie stimmt: Die Musikerinnen und Musiker der Stadtmusik liefern unter Slawomir Moleta eine gute Visitenkarte ab. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Besinnliches: Jürgen Frommherz übergibt den Taktstock an Dirigent Slawomir Moleta

Das Festkonzert der Stadtmusik war nicht nur eine musikalische Veranstaltung, sondern ein gesellschaftliches Ereignis mit Bewirtung durch die Narrenzunft und Tombola.

St. Georgen. In familiärer Atmosphäre genoss das Publikum populäre Blasmusik, wozu Joachim Günter (Posaune) den Höhepunkt lieferte. Das Konzert war Feuertaufe für den neuen Dirigenten Slawomir Moleta, die der erfahrene Fagottist bestens mit stets gesteigertem Einsatz bestand. "Die Chemie stimmt", wie Simon Gronau von der Führungsspitze bei der Begrüßung zum 50. Festkonzert feststellte.

Dank der Kooperation mit der Jugendmusikschule konnte sich ein Ensemble formieren, das zwar noch in den Kinderschuhen steckt, aber beachtlich musizierte und beim Publikum gut ankam. Ganz zeitgemäß wurde mit Melodien aus John Williams Filmmusik zu "Harry Potter" eingestiegen, um danach mit "Smoke on the water" der legendären Deep Purple fetzigen Hardrock hinzulegen. Ein dreisätziger Zuschnitt für Jugendorchester und eine Verbeugung vor John Williams wurde eine "Trilogy", bei dem Bekannte Lieder aus Jurassic Park, Schindlers Liste und Raiders March auftauchten. Herzlicher Beifall forderte eine Zugabe, die mit dem zackigen "Matrix-Marsch" geboten wurde.

Danach war die Bühne frei für das Hauptorchester, das mit Moderator Patrick Hilpert den Vorhang öffnete und "Curtain up" mit hitzigem Entree, unterhaltsamen Passagen, gestopften Trompeten, Pfiff, Walzer und lateinamerikanischen Klängen eine perfekte Theater-Ouvertüre bot. Als technisch versierter und eingängig musizierender Posaunist erwies sich Joachim Günter bei dem dreisätzigen Konzert von Nikolaj Rimskij-Korsakov. Bei sicherer Intonation und bester Zugbedienung wurde plastischer Ausdruck vermittelt, wobei die Kadenzen kunstvolle Interpretation bewiesen.

In eine moderne Legende stiegen die Musiker hinauf zum "Pilatus – Mountain of dragons". Die musikalische Geschichte von Steven Reinecke schilderte in sinfonischen Klangfarben eine Abenteuer suchende Gruppe, die den Zweitausender erklimmt, mit dem Drachen kämpft und zu einem friedlichen Ausklang findet. Bemerkenswert dabei waren, wie schon beim Posaunenkonzert, die solistischen Beiträge. Bombastisch ging es weiter mit der opulenten "New York Ouverture" von Kees Vlak, dem filmischen Märchen "Beauty and the Beast" von Alan Menken und Hans Zimmers "At Worlds End", eine begeisternde Piratengeschichte, die mit "Abel Tasman" nochmals Seeluft schnuppern ließ.