Alessio mit seinem Therapeuten und der Delfin-Dame Nubia im zum Meer offenen Becken. Foto: Jantzen

Spendenaktion der TV-Handballabteilung ermöglicht sechsjährigem Schwerstbehinderten Therapie auf Curaçao.

St. Georgen - Die durch eine Spendenaktion der TV-Handballabteilung finanzierte Delfin-Therapie für den schwerstbehinderten Alessio ist erfolgreich verlaufen und hat deutliche Verbesserungen gebracht. Davon sind die Eltern Maria und Andreas Jantzen absolut überzeugt.

Während die Bergstadt noch schneebedeckt war, flog die ganze Familie für zwei Wochen in die Karibik nach Curaçao auf den Niederländischen Antillen. Die Hilfsorganisation Dolphin Aid in Düsseldorf hatte alles bestens vorbereitet. Samstags ging der Flug von Stuttgart über Amsterdam in die Karibik. Selbst ein Fahrdienst zum Appartement war organisiert.

Die Unterkunft direkt am Meer lag nur wenige Minuten von einem Seaquarium entfernt. Dies wurde auf einer künstlichen Insel ins Meer gebaut und verfügt über einige Touristen-Attraktionen. Hier ist auch ein Delfin-Therapiezentrum beheimatet.

Täglich eine Stundeim Wasser mit Therapeut und Delfin

Am Montag begann die Therapie, bei der sich immer der gleiche Physiotherapeut um Alessio zehn Tage lang jeweils zwei Stunden kümmert. Eine Stunde lang ging es dabei jeweils ins Wasser zur Delfin-Dame Nubia mit ihrer Trainerin. Die Jantzens durften die Behandlung zwei-, dreimal ganz aus der Nähe erleben. Sonst hielten sie sich etwas im Hintergrund, um Alessio nicht abzulenken.

Es gab zudem Workshops sowie einen Eltern-Geschwister-Abend. "Hier konnten wir uns sehr gut austauschen", blickt Maria Jantzen gern zurück. Die Familien kamen "aus der ganzen Welt". Viele von ihnen waren bereits mehrfach in der Karibik und konnten ihre Erfahrungen mit der Therapie weitergeben. Diese kannten sich entsprechen gut mit den Örtlichkeiten aus und waren deshalb hilfreiche Wegweiser.

In den zehn Tagen Therapie hat Alessio sehr viel gelernt, versichern seine Eltern. Da er nicht sprechen kann, war es bislang besonders schwierig mitzubekommen, wenn er zum Beispiel Durst hat. Beim Essen hatten die Jantzens es immer wieder mit fester Nahrung versucht. Das Problem hat sich deutlich verbessert. Insgesamt sehen sie die Therapie als sehr gelungen an. Ihre Erwartungen wurden weit übertroffen.

Es wird rund ein halbes Jahr dauern, bis alle Fortschritte deutlich werden. Danach richten sich weitere Therapien.Jetzt hat den Sechsjährigen der Alltag wieder. Er besucht den AWO-Kindergarten in Villingen. Um 7.30 Uhr holt ihn der Malteser Hilfsdienst ab und bringt ihn um 15 Uhr zurück. Bald wird er noch länger außer Haus sein: Alessio kommt im Herbst in die Christy-Brown-Schule.