Die Nähe zum Hallenbad ist ein Vorteil des Bildungszentrums. Foto: Kauffmann

Schulleiter spricht über jüngste Entwicklungen. Gruppenräume für individuelles Lernen fehlen.

St. Georgen - Schulleiter Ralf Heinrich berichtete bei der Hauptversammlung des Freundeskreises über die Situation am Gymnasium, dessen Weiterentwicklung und das Schulnetzwerk St. Georgen.

Derzeit habe das Gymnasium 47 Lehrkräfte und 485 Schüler, nicht nur aus St. Georgen sondern auch aus Hardt, Tennenbronn, Unterkirnach oder Mönchweiler. St. Georgen als Einzugsgebiet reiche nicht aus. Ideal wären fürs Gymnasium 450 Schüler.

Vieles im Bildungsplan, das früher im "Club Of Rome" Kür war, sei nun Pflicht. Als Beispiele nannte Heinrich Fair Trade, Berufsorientierung oder Nachhaltigkeit. Ziemlich neu seien Verbraucherbildung sowie Gesundheit und Ernährung.

In der Club-Of-Rome-Schule seien Flüchtlinge weiterhin ein großes Thema. Man werde eine Broschüre in arabischer Sprache für Flüchtlinge fertigstellen, womit das Thema abgeschlossen sei. Nächster Schwerpunkt sei "Hunger in der Welt" oder "Zugang zu Wasser". Zu überlegen sei, wie man hier künftig ein Bewusstsein schaffen müsse. Es werde wenige Schulen geben, die den Bildungsplan so innovativ umsetzten wie das Gymnasium. Das biete Chance auf Zuschüsse.

Noch dieses Jahr kommen soll die direkte Versorgung mit Glasfaser. Bei den Räumlichkeiten gebe es immer noch das Riesenthema "Lehrerarbeitsplatz". Die Situation sei eigentlich inakzeptabel. Grenzwertig sei auch die Raumsituation für Schüler: es gebe zu wenige Zimmer für 30er-Klassen. Das Lernen, wie man es sich heute vorstelle, sei in zwei Dritteln der Räume nicht möglich. Insbesondere gehe es um Gruppenräume für individuelles Lernen. Ein zu bearbeitendes Thema sei auch die Mensa.

Netzwerk benötigt Gesamtkonzept

Einen nicht hoch genug einzuschätzenden Vorteil nannte Heinrich die räumliche Nähe zum Hallenbad. Das merke man bei den Anmeldungen. Es sei ein echter Lichtblick für ganzheitliches Lernen, gerade auch für Flüchtlingskinder.

Unter Grün-Schwarz gebe es nicht mehr ganz so viel Reglementierung wie unter der Vorgängerregierung. Auch die Angst vor der Wirtschaft sei wieder weg.

In Sachen Schulnetzwerk St. Georgen gehe es darum, nicht an irgend einer Stelle zu basteln, sondern ein Gesamtkonzept zu entwickeln. Ziel sei, jedem Kind ein schulisches Zuhause zu geben, damit es nicht durch das Raster falle und eine Zukunftsperspektive zu eröffnen. Der Lenkungsausschuss wolle vier bis fünf Monate diskutieren und bis Herbst einen Kostenrahmen vorstellen.

Das Netzwerk werde die Schulen die nächsten fünf Jahre begleiten. Es mache ähnlich viel Arbeit wie "Club Of Rome", bringe aber auch Spaß. Und wenn es ähnlich erfolgreich werde, dann habe es sich gelohnt. Die Schule stehe wieder einmal an der Schwelle zur Zukunft.