Den Blick über die Bergstadt genoss gestern der Thorsten Frei (Dritter von links) mit, von links, Nadja Seibert, Markus Esterle, Michael Rieger, Reinhard Wacker und Michael Gausmann. Foto: Kienzler

Michael Rieger und Thorsten Frei (CDU) wollen gemeinsam für den Erhalt kämpfen. Optimismus bei Lückenschluss der B 523.

St. Georgen - Bürgermeister Michael Rieger und der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei (CDU) wollen gemeinsam für den Erhalt der Intercity-Züge auf der Schwarzwaldbahn zwischen Karlsruhe und Konstanz kämpfen. Dies machten beide beim Antrittsbesuch von Frei in der Bergstadt gestern deutlich.

Wie Rieger mitteilte, hat er in seiner Funktion als Vorsitzender der Interessengemeinschaft Schwarzwaldbahn an die Bürgermeister der betroffen Kommunen entlang der Bahn und auch an Bahnchef Rüdiger Grube ein entsprechendes Schreiben geschickt, in welchem er die Streichung ab Dezember kritisiert.

Der Intercity verbindet einmal täglich Hamburg und Hannover mit Konstanz in beide Richtungen. "Wir müssen eine Protestwand aufbauen, diese Verbindung ist für den Tourismus, aber auch den Wirtschaftsstandort essenziell", betonte der Bundestagsabgeordnete.

Michael Rieger ergänzte, dass man in der Vergangenheit bereits Veränderungen, wie den Videoschalter, hingenommen habe. "Irgendwo ist eine Grenze erreicht", meint der Schultes. Er forderte die Bahn auf, die Züge attraktiver zu machen, dies werde er auch bei der regionalen Fahrplankonferenz deutlich zum Ausdruck bringen.

Auch der Lückenschluss B 523 ist für St. Georgen ein wichtiges Thema und stand natürlich auf der Tagesordnung. Die Straße sei zwar noch nicht im vordringlichen Bedarf, mit der jetzigen Priorisierung, so Frei, könne man aber zufrieden sein. Es gelte nun zu schauen, dass der Ausbau in den Bundesverkehrswegeplan 2015 aufgenommen werde. Im Verhältnis zu anderen Straßenbauprojekten seien die geplanten Baukosten von 25 Millionen Euro noch im Rahmen. Es werde alle Beteiligten nochmal ein Dreiviertel Jahr Kraft kosten, "wir müssen uns jetzt gegen die Anderen durchsetzen", hielt Frei zum Durchhalten auf. "Ich bin optimistisch dass es klappt", ergänzte Rieger.

Er forderte von der Politik bei der Energiewende auch schnelle Klarheit in Sachen Einspeisevergütung. "Wir müssen wissen, ob es sich für uns noch lohnt". Auch das schnelle Internet will Frei für die Kommunen in seinem Wahlkreis vorantreiben.

An dem rund dreistündigen Gedankenaustausch nahmen auch Markus Esterle, der Leiter Bürgerdienste, Stadtbaumeister Reinhard Wacker, Nadja Seibert vom Stadtmarketing und der Vorsitzende des Jugendgemeinderates, Michael Gausmann, teil. Er diskutierte mit Frei, wie man bei jungen Menschen das Interesse für Politik wecken könnte. "Wie junge Menschen in das örtliche Leben eingebunden werden, läuft hier vorbildlich", lobte Frei den Jugendgemeinderat.

Thorsten Frei nannte die Eingliederungshilfe für Behinderte, die Anhebung der Städtbauförderung und Entlastung bei der Kinderbetreuung als weitere Beispiele, wie sich der Koalitionsvertrag für die Kommunen auswirke.

"Man trifft in St. Georgen immer auf angenehme Menschen", freute sich Thorsten Frei nach seinem Besuch in der Bergstadt. "Er weiß, wie eine Kommune funktioniert, und das erleichtert die Arbeit," freute sich der Schultes. Beide wollen den kurzen Draht beibehalten und sich regelmäßig treffen.