Auch mit Erkrankungen der Schilddrüse kann sich eine Gartenecke beschäftigen. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Gesundheit: Interessanter Vortrag des Naturheilpraktikers Werner Schmidt beim Gartenbauverein

Von Stephan Hübner

St. Georgen. Über Erkrankungen der Schilddrüse sprach Naturheilpraktiker Werner Schmidt aus Unterkirnach bei der Gartenecke des Obst- und Gartenbauvereins.

Die Schilddrüse ist laut Schmidt eines der wichtigsten Organe und sollte so lange wie möglich erhalten werden. Leider werde sie oft leichtfertig entfernt. Schmidt riet dazu, möglichst die Nebenschilddrüsen zu erhalten. Diese produzierten beispielsweise Hormone, die den Einbau von Kalzium in Knochen förderten.

Zur Hormonproduktion benötigt die Schilddrüse Zink, Kupfer oder Kobalt sowie vor allem B-Vitamine und Jod in Naturform. Jodid, ein Derivat aus Industrieabfällen, entspreche nicht natürlichem Jod und finde sich auch in jodiertem Speisesalz. Selen diene dem Organ als Schutzwall vor schädlichen Abbauprodukten.

Gefahren für die Schilddrüse seien Fluorid das die Jodaufnahme hemme, Vitamin B 12-Mangel, Soja in großen Mengen oder Pille und Hormonersatztherapie. Hohes Adrenalin und Cortisol stimuliere eine Überbelastung des Organs. Auf Röntgenstrahlen reagiere die Schilddrüse empfindlich. Schmidt riet deshalb dazu, bei entsprechenden Untersuchungen beim Zahnarzt auf einer Abschirmung für die Schilddrüse zu bestehen.

Grund für eine vergrößerte Schilddrüse sei meist Jodmangel, mit Symptomen wie Schluck- und Atemstörungen, einem Kloßgefühl oder Verdickungen am Hals. Angezeigt sei immer eine labortechnische Abklärung; bei Knoten, Zysten und Volumenvergrößerungen eine Sonographie, bei Gewebeveränderungen eventuell eine Feinnadelbiopsie. Kalte Knoten gälten eher als krebsverdächtig. Ein erhöhtes Risiko für Krebs bestehe bei weiblichen Patienten, einzelnen Knoten oder deren raschem Wachstum, Lymphknotenvergrößerung oder Heiserkeit.

Unterfunkton beginnt schleichend

Symptome einer Überfunktion seien unter anderem Gewichtsverlust, Reizbarkeit, motorische Unruhe, Wärmeintoleranz oder vermehrte Schweißbildung.

Die Unterfunkton beginne schleichend mit Antriebsarmut, Müdigkeit oder Desinteresse, teigiger trockener oder kühler Haut oder struppigen Haaren. Eine unbehandelte Unterfunktion könnte durch Stress, Kälte oder Beruhigungsmittel zum Koma entgleisen mit Bewusstseinseintrübungen, Krämpfen oder Elektrolytentgleisung.

Adenom nennt sich die übermäßige Aktivität von Bereichen, die nicht auf Steuermechanismen der Hypophyse reagieren. Dies führe meist zu Überfunktionssymptomen. Davon seien sehr viele junge Leute betroffen, bei denen dann meist ADHS diagnostiziert werde.

Eine wichtige Maßnahme könne die Regulation des Immunsystems sein das bei bestimmten Erkrankungen Schilddrüsengewebe zerstöre und eine Flut von Hormonen frei setze. Das führe zu Herzsymptomen und Angstzuständen.

Im Hinblick auf die richtige Behandlung von Beschwerden scheine es noch viel Forschungsbedarf zu geben. Neu aufgenommen werde der Gedanke, dass Umweltfaktoren und Infektionserreger schwere Schilddrüsenstörungen verursachen können. Angeschaut werden müssten bei Beschwerden Leber oder Darm. Denn beide produzierten deutlich mehr des benötigten T3-Hormons als die Schilddrüse. Auch riet Schmidt zur Diagnostik dazu, die Schilddrüse selbst abzutasten. Der Patient könne am Besten Veränderungen beobachten.