Die Robert-Gerwig-Schule ist im Grundschulbereich zwei- und als Werkrealschule einzügig. Foto: Vaas Foto: Schwarzwälder-Bote

Flüchtlingskinder: Mit westlichem Menschenbild vereinbaren

 
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St. Georgen (dvs). An der Robert-Gerwig-Schule sind es in diesem Herbst 380 junge Leute, am Rupertsberg 150 und in Peterzell 60 Grundschüler. Es wird jeweils zwei erste Klassen beziehungsweise in Peterzell eine geben.

Die Robert-Gerwig-Schule wird nach den derzeitigen Prognosen zweizügig bei der Grundschule und einzügig bei der Werkrealschule bleiben. Wie schnell sich dies ändern kann, zeigte sich besonders im Schuljahr 2013/14, als 16 Schüler hinzukamen und eine weitere Klasse notwendig wurde. Elf der Schützlinge sind noch im Haus. Im neuen Schuljahr sind es 38 Werkrealschüler, was zwei Klassen bedeutet (jeweils maximal 31 Schützlinge). Im Schnitt kommt bei den Schülerzahlen pro Woche eine Veränderung.

Zugezogene genauso wie Schulwechsler

Es gibt aber auch Montage, an denen bis zu fünf Kinder neu angemeldet werden, so Westermann. Darunter befinden sich Zugezogene genauso wie Schulwechsler oder Flüchtlinge. Das ist dann auch für Schüler und Lehrer sehr anstrengend, etwa wenn es darum geht, jedes Mal die Schulregeln neu zu vermitteln.

Für die Flüchtlingskinder gibt es im neuen Schuljahr zwei Vorbereitungsklassen: Für Kinder mit null oder geringem Deutschverständnis sowie mit etwas Kenntnissen. Auch hier ist das ständige Kommen ein Problem. Auf der anderen Seite lernen die Kinder gerne, sind sehr froh, dass sie lernen dürfen, stellt der Rektor immer wieder fest. Und wenn er dann von ihnen hört, was sie bereits alles hinter sich haben, möchte er "mit keinem von ihnen tauschen", wie er versichert.

Zum Unterricht gehört auch, das tägliche Leben außerhalb zu vermitteln, etwa mit den Schützlingen zum Einkaufen zu gehen. Wenn die Deutschkenntnisse ausreichem kommen die Kinder in die Regelklassen. Beim Sport- oder Musikunterricht ist die Sprache nicht so wichtig, da klappt’s auch so. Dies habe das Musikprogramm bei der Entlassfeier vor den Ferien bewiesen, berichtet der Rektor.

"Wir akzeptieren, dass diese Kinder anders sind, wenn sich dies mit unserem Menschenbild vereinbaren lässt", unterstreicht Westermann. Den Ramadan gebe es schon lange an der Schule.