Über 100 Teilnehmer golfen in Königsfeld für den guten Zweck. Fotos: Zelenjuk Foto: Schwarzwälder Bote

Engagement: Großer Andrang beim Charity-Turnier / Mit Spenden wird ein Diagnostikgerät finanziert

Eine Promi-Dichte, wie es sie in Königsfeld selten gibt: Beim Charity-Golfturnier haben wieder Weltmeister, Olympiasieger und ehemalige Nationaltrainer zusammen gespielt – und großzügig für die Rehabilitationsklinik Katharinenhöhe gespendet.

Königsfeld. Braungebrannt und gut gelaunt kommen sie einer nach dem anderen in Königsfeld an: Rund 100 Hobbygolfer finden sich bei der 19. Auflage des Charity-Events zusammen, um "spielend zu helfen". Schon ab 9 Uhr herrscht reges Treiben am Clubheim, die Teilnehmer holen ihre Score-Karten und weiße Polohemden ab, umarmen alte Bekannte und tauschen sich aus. Fleißig werden die Lose für die Tombola gekauft.

"Es ist unsere Herzensangelegenheit", sagt Harry Bodmer, der zusammen mit Dieter Thoma das Charity-Golfturnier in Königsfeld organisiert. Die beiden sind ehemalige Profisportler – Bodmer war auf dem Kunstrad erfolgreich, Thoma auf der Skisprungschanze. Sie sind außerdem leidenschaftliche Golfer und Gründer des Vereins "Spielend Helfen".

"Der Name des Vereins spricht eigentlich für sich. Das Helfen steht im Vordergrund", macht Bodmer klar. Mit dem Erlös wird jedes Jahr ein neues Projekt in der Klinik Katharinenhöhe unterstützt. Im vergangenen Jahr ist dort dank der Spenden ein großer Kletterpark entstanden, diesmal wird ein Leistungsdiagnostikgerät angeschafft, mit dem man die Funktion von Herz und Lunge testen kann.

Diese Kontinuität, die Nachhaltigkeit liegt den beiden Machern sehr am Herzen. "Uns war von Anfang an klar, dass wir uns nicht verzetteln dürfen. Die Klinik Katharinenhöhe kann sich jeder Teilnehmer anschauen. Die Transparenz ist sehr wichtig", betont Bodmer.

Über die Jahre sei das Turnier gewachsen, immer mehr Sponsoren und Spieler seien dazu gekommen, und inzwischen gebe es eine richtige Community, weiß Bodmer. Große Sportlegenden finden jedes Jahr den Weg nach Königsfeld, um auf dem Green abzuschlagen: Karl Allgöwer und Rainer Schütterle, Alexander Pusch und Markus Ebner greifen zu ihren Golfschlägern – für den guten Zweck. "Das Schöne ist, dass sich jeder Teilnehmer mit dem Turnier identifizieren kann", schwärmt Bodmer.

Ex-Skispringer Martin Schmitt ist von Anfang an mit dabei. "Es ist eine super Sache. Jedes Jahr kommt hier ein extrem hoher Geldbetrag zusammen. Und auch das Turnier selbst mit seiner lockeren Atmosphäre ist etwas ganz Besonderes. Es macht Spaß zu spielen – und nebenbei Gutes zu tun für die Klinik Katharinenhöhe", sagt Schmitt. Er selbst spiele gern Golf in der Freizeit: "Es ist ein toller Sport, der manchmal an die Grenzen treibt, mental und körperlich."

Auch der Sportreporter Tom Bartels gehört zu den Stammgästen des Wohltätigkeitsturniers in Königsfeld. "Wenn es irgendwie geht, spiele ich mit. Ich bin jedes Mal begeistert, mit wie viel Leidenschaft Dieter Thoma und Harry Bodmer dabei sind, um möglichst viele Spenden zu bekommen", sagt er. Auch Bartels schätzt die Atmosphäre und den Austausch beim Event: "Wir sind fast schon eine Familie. Für mich ist es selbstverständlich zu kommen."

Die vierstündige Anreise hat Skisprungtrainer Werner Schuster gern in Kauf genommen, um in Königsfeld mitzuspielen und mitzuhelfen. "Dieter Thoma und Harry Bodmer sind tolle Menschen, tolle Sportler, die den Blick über den Tellerrand wagen. Sie haben eine Aktion ins Leben gerufen, die Spaß macht und bei der etwas Gutes für Bedürftige zusammenkommt", sagt Werner.

Auch die beiden Organisatoren nehmen am Turnier teil. "Golf ist unsere Passion. Es ist ein sehr komplexer Sport, bei dem Körper und Geist im Einklang sind", erklärt Bodmer. Kein Schlag sei wie der andere, und "der kleinste Fehler kann eine Kathastrophe werden". Bodmer macht deutlich: "Was in Deutschland, aber auch in der ganzen Welt im Charity-Golf eingespielt wird, ist unglaublich und kaum in einer anderen Sportart möglich."

Nach 18 Ausgaben zählt der Gesamtspendentopf des Charity-Golfturniers 595 000 Euro. Die ersten Ergebnisse der 19. Auflage lassen nun die Macher strahlen: Die 600 000-Euro-Marke ist geknackt. "Wir haben heute knapp 20 000 Euro an Spenden bekommen", sagt Bodmer.