Sammlungsleiterin Hannah Eckstein (rechts) bringt den CDU-Abgeordneten Thorsten Frei (Zweiter von links) und Karl Rombach (rechts daneben) die Sammlung Grässlin näher. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder Bote

Kunst: Thorsten Frei und Karl Rombach besuchen die Sammlung Grässlin

St. Georgen. Thorsten Frei und Karl Rombach, CDU-Abgeordnete aus dem Kreis, sind bei einem Besuch der Sammlung Grässlin in die St. Georgener Kunstwelt eingetaucht. Gemeinsam mit Mitgliedern des CDU-Vorstands und der Fraktion haben sie mehrere Ausstellungsorte im Stadtgebiet besucht – und durften dabei auch eine "Preview" erleben.

Eines sei vorne weggenommen: Nicht nur Thorsten Frei, sondern auch seine Parteifreunde zeigten sich begeistert davon, welch gewichtige Sammlung von bedeutenden Künstlern in der Bergstadt beherbergt ist. Denn: Angesichts der über 1000 Werke, die die Sammlung umfasst, würden laut Sammlungsleiterin Hannah Eckstein "manche Museen vor Neid erblassen".

Der Bundestagsabgeordnete Frei war es auch, der gemeinsam mit Rombach die Sammlung anschauen wollte – der ehemalige CDU-Stadtverbandsvorsitzende Manfred Scherer organisierte daraufhin den Stadtspaziergang durch St. Georgen mit zahlreichen externen "Räumen für Kunst" – angeführt von Eckstein.

Sie ging dabei auf die Geschichte der Unternehmerfamilie Grässlin und die Hintergründe der Sammlung ein, die ihren Ursprung in den 1970er-Jahren hat. Die CDU-Mitglieder durften bei dem Rundgang zugleich eine Besonderheit erleben. Denn als Teil des neuen Konzeptes sind in der kommenden, noch nicht eröffneten Ausstellung auch Werke aus der Sammlung Wiesenauer zu sehen – ein Stuttgarter Sammlerehepaar, das mit dem "Gastspiel" einen Einblick in die Werke des Bildhauers und Objektkünstlers Meuser ermöglicht. "Sie erleben mit dem heutigen Stadtspaziergang deshalb schon mal eine Preview auf die kommende Ausstellung", erklärt Eckstein.

Aufgrund der derzeitigen Bauarbeiten im Kunstraum Grässlin mussten die Parteifreunde aber zunächst auf den eigentlichen Ausgangspunkt der Führung verzichten – stattdessen ging es direkt in das erste Gebäude in der Bahnhofstraße.

Und dort gleich passend zu einem politischen Künstler – Georg Herold. "Er ist einer jener Künstler, die angeeckt haben und gegen das Spießbürgertum waren", berichtet die Kunsthistorikerin. Überhaupt wurden teils provozierende Werke gezeigt, beispielsweise von Markus Oehlen und seinem älteren Bruder Albert Oehlen, der sich bei seinem Selbstporträt aus Protest gegen nationalsozialistische Gesinnungen einen Hitlerbart verpasst hatte. "Das wurde aber auch falsch verstanden", so Eckstein.

Eine besondere Rolle in der Sammlung Grässlin spielen vor allem die Werke von Martin Kippenberger, der vier Jahre lang in St. Georgen lebte und auch sein Atelier hier hatte. Eines seiner Werke: "Jetzt geh ich in den Birkenwald, denn meine Pillen wirken bald".

Im Rahmen der Führung wurde dabei auch deutlich, wie die Kunsthistorikerin betonte, dass sich die beiden Sammlungen gut ergänzen – "wir erreichen damit einen Dialog der beiden Sammlungen". Eine interessante Symbiose gab es darüber hinaus bei der zweiten Station im Heimatmuseum – wo zwischen Fuchs und Auerhahn die Werke von Markus Oehlen gezeigt werden.

Auch in den weiteren Stationen – unter anderem dem Rathaus, dem privaten Haus von Anna Grässlin und zahlreichen Schaufenstern – konnte den CDU-Mitgliedern die Vielfalt der Sammlung nähergebracht werden.

Weitere Informationen: Die Ausstellung "Gastspiel" mit Werken aus den Sammlungen Grässlin und Wiesenauer wird am 16. September um 12 Uhr im Kunstraum Grässlin eröffnet.