Bürgermeister-Stellvertreter Manfred Scherer (links) begrüßt die Jugendlichen im großen Sitzungssaal. Markus Esterle (Zweiter von rechts), Leiter der Bürgerdienste, und Udo Wenzl (rechts), Moderator des Bürgerforums, freuen sich über die rege Beteiligung. Foto: Klossek Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Rund 60 Jugendliche beteiligen sich an einem von der Verwaltung organisierten Forum

Im Vorfeld der Jugendgemeinderatswahlen hat die Verwaltung ein Forum organisiert, um das Interesse an Kommunalpolitik zu stärken. Die Ergebnisse zeigen: Die jungen St. Georgener haben genaue Vorstellungen, wie ihre Stadt attraktiver werden kann.

St. Georgen. Geschäftig ging es am Freitagmorgen im Rathaus zu: Rund 60 Jugendliche aller St. Georgener Schulen, von der achten Klasse bis in die Kursstufe, hatten sich im großen Sitzungssaal eingefunden. Einen Vormittag sollten sich die "Botschafter" ihrer jeweiligen Klassen gemeinsam über Kommunalpolitik austauschen.

Was fehlt in St. Georgen für Jugendliche? Wo gibt es Verbesserungsmöglichkeiten? Diese und weitere Fragen galt es zu beantworten. Unterstützung erhielten sie von Mitgliedern des derzeitigen Jugendgemeinderats, die ihre Arbeit vorstellten und aufzeigten, was sich als Teil des Gremiums alles bewegen lässt.

Bereits zum vierten Mal wurde das Jugendforum von der Verwaltung organisiert, wie Markus Esterle, Leiter der Bürgerdienste, erklärte. Ziel sei es, im Vorfeld der anstehenden Wahlen des Jugendgemeinderats, das Interesse an Kommunalpolitik zu wecken und zu stärken. "Wir hoffen, dass der ein oder andere, der da ist, im November kandidiert", sagte der Amtsleiter. Der Aufwand, den ein Sitz in dem 15-köpfigen Gremium mit sich bringe, sei "überschaubar" – dafür könne man etwas bewegen.

So initiiert der Jugendgemeinderat eigene Projekte, plant Veranstaltungen für Jugendliche und nimmt in wechselnder Formation an Gemeinderatssitzungen teil. Vor allem Letzteres sei ein "schönes Signal", wie Esterle meinte. "Die Jugend ist damit immer präsent am Ratstisch."

Moderiert wurde das Jugendforum von Udo Wenzl, der freiberuflich in der Kommunalberatung tätig ist und solche Events sowohl im Kinder- und Jugendbereich, als auch mit Erwachsenen begleitet. Wenzl zeigte sich vom Elan der jungen Bergstädter begeistert. "St. Georgen hat eine gute Kultur", bilanzierte er und verwies auf die Kontinuität, mit der das Forum seit 2012 betrieben werde. "Die Stimmung hier ist schon immer gut – ich glaube, seit der ersten Stunde", so Wenzl. Das sei nicht zuletzt auf die Unterstützung der Stadt und der Schulen zurückzuführen.

In vier Gruppen erarbeiteten die Schüler an diesem Vormittag mögliche Themen für den neuen Jugendgemeinderat. Das Ergebnis: Vor allem die Verbesserung des öffentlichen Verkehrsnetzes sowie der digitalen Infrastruktur sind gewünscht. Des Weiteren kamen die Idee eines Wasserspenders in der Innenstadt und der Wunsch nach Aufenthaltsorten für Jugendliche im Winter auf.

"Geplant ist, dass der neugewählte und der alte Jugendgemeinderat noch mal zusammenkommen", erklärt Esterle. Dann werde geschaut, was sich umsetzen lässt. Einen ersten positiven Effekt hat das vierte Forum indes schon mit sich gebracht: Bereits acht Jugendliche haben erklärt, dass sie sich für die Wahl aufstellen lassen möchten.

Der Jugendgemeinderat wird im November gewählt, der genaue Zeitpunkt wird noch bekannt gegeben. Das Gremium besteht aus 15 Mitgliedern, die Amtszeit beträgt zwei Jahre. Wahlberechtigt ist jeder, der am Wahltag das 14., jedoch nicht das 21. Lebensjahr vollendet hat, und seit mindestens drei Monaten seinen Hauptwohnsitz in St. Georgen hat. Wer sich zur Wahl stellen will, kann sich mit Markus Esterle, E-Mail m.esterle@st-georgen.de, Telefon 07724/8 71 31, in Verbindung setzen.