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Übertragungen der Ostergottesdienste aus den evangelischen Kirchen beliebt /

Die evangelischen Kirchengemeinden in St. Georgen und Königsfeld ziehen ein positives Fazit aus den Teilnehmerzahlen der Online-Gottesdienste zu Ostern.

St. Georgen/Königsfeld. Am Karfreitag verzeichnete die evangelische Gemeinde in St. Georgen bei der Internet-Übertragung der Gottesdienste in der Lorenzkirche 279 Aufrufe, am Ostersonntag waren es 167. Bei letzterem hatte man aber mit technischen Problemen zu kämpfen, weshalb der Stream nach 20 Minuten abgebrochen werden musste. Scharfenberg stellte die Predigt danach in Kurzform ins Internet. Entfallen musste dabei die eigentliche geplante Beteiligung von Posaunenspielern, Sängerinnen und Organistin.

Trotzdem sei Scharfenberg dankbar, die Botschaft, dass Jesus Christus lebe, weitergeben zu können, so Scharfenberg. Er erinnerte an Jüngerinnen und Jünger Jesu, die damals auch keine zukunftsorientierte Strategie gehabt hätten, sondern nur beklemmende Ruhe. Weil Jesus auferstanden sei pflege man heute nicht den falschen Glauben, dass Corona gar keine Bedrohung darstelle oder die Regierung allein alles richten werde. Er rief dazu auf, den Glauben nicht zu verlieren, dass Menschen mit all ihren Schwächen von dem Gott getragen würden, der von den Toten auferstanden sei.

Die Lorenzgemeinde habe auf Präsenzgottesdienste verzichtet, weil sie die Infektionsgefahr sehe und ernstnehme. Dieses Zeichen der Ruhe gelte gerade den im Gesundheitswesen und der Pflege Tätigen.

Die Rückmeldungen geben dem Vorgehen der Gemeinde recht. Laut Scharfenberg bedankten sich viele Gemeindemitglieder für das Engagement und seien froh, Gottesdienst und Predigt Zuhause sehen zu können. Er freue sich, dass auch immer wieder Feedback von Menschen komme, die nicht zu den üblichen Gottesdienstbesuchern zählten. Trotzdem fehle etwas, wenn die Gemeinde nicht präsent in der Kirche zusammenkomme.

Geplant ist, am kommenden Sonntag wieder Präsenzangebote zu starten, sofern die Inzidenzzahlen nicht über 100 steigen. Dieser Gottesdienst werde wegen Mitarbeitermangel in der Technik nicht gestreamt. Das Angebot könne nicht jeden Sonntag angeboten werden. Allerdings werde es einen Testlauf mit der Luca-App zur Anwesenheitserfassung geben.

Ein positives Fazit zog auch Pfarrer Christoph Huss in Königsfeld angesichts der vielfältigen Angebote, welche die evangelische Gesamtgemeinde zu Ostern organisiert hatte. In der Karwoche und an den Feiertagen wurden die Übertragungen insgesamt 270 Mal genutzt. Allein am Ostersonntag sahen etwa 150 Nutzer die zwei Gottesdienste, einzelne davon sogar von Süd-Afrika, Argentinien und den USA aus. Zudem vermutet Huss, dass es bisher wohl noch selten den Versuch gab, einen Ostermorgen vom Gottesacker live zu streamen.

Ein weiteres neues Angebot ist ein 360-Grad-Rundgang über den Zinzendorfplatz und durch den Kirchensaal, den Nutzer unter dem Punkt "Nachrichten" im Internet unter der Adresse www.koenigsfeld.evara.de abrufen können. Insgesamt zeigte sich Huss "sehr zufrieden mit dem vielfältigen Konzept", das neben Online-Angeboten auch Angebote für Menschen ohne PC sowie Präsenzgottesdienste umfasste. Man habe viele dankbare Stimmen und keinerlei Kritik gehört.

Den Gottesdienst auf dem Gottesacker morgens um sieben Uhr mit 100 Gemeindegliedern und Live-Stream zu veranstalten sei ein "Riesenaufwand" gewesen, es habe aber alles gut geklappt. Abgewiesen worden sei niemand, die Teilnehmer "verteilten sich gut und es fühlte sich schon fast normal an".

Huss zeigte sich dankbar für "die unglaublichen Ressourcen, die unsere Gemeinde da hat, die Räume drinnen und draußen, die engagierten Ratsmitglieder, Helfer und Helferinnen, musikalisch Mitwirkenden und die technischen Möglichkeiten".