Anfangs bestand die Hauptarbeit im Einbau von Heizungen. Viele Häuser hatten nur Einzelöfen, auch fehlten oft Bäder, um deren Einbau sich Wagner auch kümmerte. Badewannen gab es damals allenfalls im Keller, so Wagner.
Schon damals war Fachkräftemangel ein Problem. Wagner fand nicht genug Leute für die Arbeit, die angesichts vieler Baugebiete nicht ausging. Trotzdem wuchs das Unternehmen. Die Hochzeit war Ende der 80er-Jahre mit 20 Beschäftigten. Heute sind es noch zehn. Inzwischen hat Wagner auch mehr als 30 Lehrlinge ausgebildet.
Marion Wagner war früh ins Geschäft eingebunden. Schon im Kindergartenalter half sie lieber ihrem Vater im Lager als der Mutter beim Einkaufen. Nach dem Abitur machte sie eine Lehre als Zentralheizungs- und Lüftungsbauer, wurde Innungssiegerin und absolvierte noch ein Studium, das sie als Diplom-Ingenieur Fachrichtung Versorgungstechnik abschloss. 2017 stieg sie in die Geschäftsführung ein.
Dritter im Bunde ist Martin Fichter, der 2006 die Lehre als Anlagenmechaniker absolvierte. Zunächst als Geselle im Unternehmen, machte er 2016 seinen Meister und stieg mit in die Geschäftsführung ein. Der 79-jährige Firmengründer ist weiter aktiv, ob bei der Planung von Bädern oder Angebotsvorbereitungen.
Er erinnert sich daran, wie sehr sich die Arbeit über die Jahrzehnte hinweg wandelte. So musste man anfangs zu zweit schwere Gussbadewannen oder Gas- und Sauerstoffflaschen schleppen, die fürs Schweißen von Eisenrohren nötig waren. Erleichterung verschafften Kupferrohre, die nur verlötet wurden, oder heute Leitungen, die einfach verpresst werden. Umweltschutz war in den 70er-Jahren noch kein Thema, so Wagner, der 1977 die erste Solaranlage der Bergstadt für sich installierte. Heute spielen Pelletheizung, Solarthermie oder Gas- und Brennwertkessel eine große Rolle, ergänzt Fichter. Ebenso wie Brennstoffzellen für Gebäude. Heute wird laut Marion Wagner auch Abwärme genutzt.
Wert legt sie darauf, dass man weiter für kleine Reparaturen wie einen tropfenden Wasserhahn oder eine laufende Klospülung parat steht. Und ihr Vater freut sich darüber, dass es Kunden gibt, die dem Unternehmen über Jahrzehnte die Treue halten.
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