Schlussapplaus gibt es für Julian Henger (von links), Jessica Kienzler, Clemens Porsch, Tom Schaedler, Nora Blum, Kristyna Schmitt, Rebecca Bösinger und Hanna Fischer. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Auftritt: Jugend spielt beim "Ökultur-Konzert" / Vorbereitung auf Wettbewerb in Schramberg

St. Georgen. Eine Bereicherung erfuhren die "Ökultur-Konzerte" am vergangenen Freitag. Junge Musikanten ließen ihr Können hören. Was herauskam, war erstaunlich.

Der Schluss war gleichzeitig Höhepunkt: Julian Henger erwies sich als erfahrener Fagottist, der mit dem Allegro aus Franz Danzis F-Dur-Konzert mit reifem, elegant-singendem Ton überzeugte. Technisch versiert bot er schöne Melodiebögen und gestoßene Noten sowie gekonnte Triolen und Sechzehntel, um klassisch-romantische Stimmung zu transportieren.

Schon anfangs ließen Nikita Fedorow und Yannik Göller (Klavier) aufhorchen. Mit kräftigen Anschlag, gut aufeinander eingehend, musizierten sie markant die Themen von Schumanns keckem "Versteckens" und die erheiternde "Humoreske" von Oleg Chromuschin.

Sie schien für die Blockflöte geboren: Kristyna Schmitt. Begleitet von Rebecca Bösinger am Klavier traf sie den Renaissance-Ton Frescobaldis "Canzona seconda" und das klanglich effektvolle, südamerikanisch-temperamentvolle "Alexander’s Latin" von Walter Haberl. Mit gekonnter Griff-, Zupf- und Schlagtechnik und stilgerechter Interpretation überzeugte auch die Gitarristin bei Luis de Miláns "Pavane" und William Masons poppigem "Classic Gas".

Erst zehn Jahre alt, aber zupackend, die Taschen-Trompete auch mit Dämpfer spielend, präsentierte Tom Schaedler Sonatenteile von Arcangelo Corelli und "Metropolis" des Zeitgenossen Allen Vizzutti.

Sein Kollege Clemens Porsch kann schon mit der normalen B-Ventiltrompete umgehen. Er griff flotte Impulse des Klaviers auf und gefiel mit einem angenehmen, teils groß entwickelten Ton bei der dreisätzigen Sonate des barocken Komponisten Pietro Baldassari.

Gleich drei Querflötistinnen zeigten ihre blastechnischen und interpretatorischen Künste, begonnen mit Janina Dold, die barock-klassischen Glanz mit Läufen, Trillern, Vorschlägen beim "Rondo" des G-Dur-Konzerts von Francois Devienne verströmte.

Das Zeug dazu hat auch Nora Blum, die Bachs "Badinerie" wohltuend wiedergab und recht sicher Sonaten-Sätze von Franz Danzi mit ausdrucksstarker Reife und dynamischer Beherrschung ausstattete.

Schließlich trat Jessica Kienzler auf, die geschmeidig-dunklen Ton beim Andante von Bachs e-Moll-Sonate bewies und die verschiedenen Stimmungen von gewisser Dramatik, folkloristischen Passagen und Naturschilderungen von Bohuslav Martinu(o)s Allegro moderato der ersten Flötensonate einfing.

Das Konzert diente den jungen Musikern, öffentlich zu spielen und sich auf die Bewertungen bei "Jugend musiziert" in Schramberg vorzubereiten. Unterstützt und teils begleitet wurden sie von ihren Lehrern Gabriele König (Klavier), Sabine Porsch (Klavier), Magdolna Ilijin (Blockflöte), Annette Schulz (Klavier), Yael Birger (Querflöte), Matthias Hoppmann (Trompete), Stephan D. Weisser (Gitarre) und Slavomir Moleta (Fagott).