Im gesamten Rathaus zählen die Bediensteten die Ergebnisse der Kreistags-, Gemeinderats- und Ortschaftsratswahlen aus. Foto: Vaas

Freie Wähler stärkste Fraktion. SPD mit einem Sitz mehr. CDU und FDP halten Ergebnis. Niedrige Beteiligung.

St. Georgen - Dem künftigen Gemeinderat gehören fünf neue Gesichter an: Jörg Zimmermann (Freie Wähler), Constantin Papst (CDU), Guido Santalucia, Vesna Pallasdies (beide SPD) und André Müller. Robert Walter (diesmal bei der CDU) und Jochen Kieninger (FDP) haben als Wiederbewerber den Sprung nicht mehr geschafft.

 

Stimmenkönig ist bereits zum zweiten Mal in Folge Joachim Kleiner (5600) bei den Freien Wählern. Die Liste schafft insgesamt 34 839 Stimmen (36,9 Prozent) und erhält wie vor fünf Jahren acht Sitze. Die CDU kommt auf 25 987 Stimmen und sechs Mandate. Die SPD verbessert sich auf 23,9 Prozent (22 534 Stimmen) und erhöht ihre Sitzzahl von vier auf fünf. Die FDP schafft 11,6 Prozent (10 952 Stimmen) und zieht erneut mit drei Mandaten in den neuen Gemeinderat ein.

Am Sonntag kam es wegen der Briefwahl noch zu Verzögerungen. Am Montag lief dann alles nach Plan. Am frühen Nachmittag wurde es nochmals richtig spannend. Bei den Freien Wähler schien Jungkandidat Michael Gausmann kurz vor dem Einzug. Dann kam das Ergebnis von Oberkirnach, und Ortsvorsteher Fritz Weißer zog doch noch an ihm vorbei. Zu diesem Zeitpunkt lag die SPD bei sechs Mandaten und die FDP bei nur zwei. Das hätte den Einzug von Stefan Plaaß statt André Müller bedeutet.

Die Wahlbeteiligung war mit 46,4 Prozent ähnlich schwach wie vor fünf Jahren. Von 10 509 Berechtigten nahmen nur 4877 ihr Stimmrecht wahr.

Wichtige Schulfragen stehen bald an

Joachim Kleiner (Freie Wähler) freut sich, dass es wieder mit acht Sitzen geklappt hat. Gut sei der Einzug des Lehrers Jörg Zimmermann, weil in den nächsten zwei Jahren wichtige schulische Fragen anstehen. Er bedauert, dass es die beiden 18-jährigen Kandidaten Michael Gausmann und Patrick Hilpert trotz der vielen Stimmen nicht geschafft haben. Überhaupt tue es ihm um jeden seiner tollen Liste leid. Alle seien mit großem Engagement im Wahlkampf dabei gewesen. Er hofft auf deren weitere Unterstützung sowie eine gute Zusammenarbeit aller Fraktionen im Gemeinderat.

Manfred Scherer (CDU) ist mit den sechs Sitzen "eigentlich zufrieden", auch wenn er auf sieben Mandate gehofft hat. Die FDP sei lange mit nur zwei Sitzen im Rennen gelegen. Bei der SPD habe Oliver Freischlader mit seinem tollen Ergebnis einen weiteren Kandidaten mitgezogen. Etwas Schade sei das Ausscheiden von Bernhard Zeidler. Der Grüne hat nicht mehr kandidiert und laut Scherer eine sehr realistische Politik gemacht. Dabei habe er öfter auch mit der CDU gestimmt.

Oliver Freischlader (SPD) freut sich, dass seine Liste den Sitz der Grünen übernehmen konnte. Das Ergebnis habe sich deutlich verbessert. Sein eigenes Abschneiden habe ihn überrascht. Er sehe darin Aufgabe und Verpflichtung. Er zeigt sich sicher, dass es einen "ähnlich guten" Gemeinderat geben wird. Sein Fraktionskollege Hansjörg Staiger freut sich über zwei neue Leute in der Fraktion. Bedauerlich findet er, dass die Hälfte der Wahlberechtigten von ihrem Stimmrecht keinen Gebrauch gemacht hat. "Gefeiert wird jetzt mit den Schwarzen im Seehaus. Vielleicht kommen auch noch die Anderen hinzu, schließlich müssen wir bald wieder gemeinsam kämpfen", so Hansjörg Staiger.

Georg Wentz (FDP) ist "eigentlich sehr zufrieden", weil er nur mit einer halben Liste angetreten sei. Drei Mandate seien ganze respektabel. Besonders in Brigach könne sich das Ergebnis von 21 Prozent sehen lassen. Dies zeige einmal mehr, dass es sich um eine Persönlichkeitswahl handle. Alle Kandidaten hätten gut abgeschlossen. Schade sei das Ausscheiden von Jochen Kieninger. "Wir können mit dem Ergebnis gut leben", so Georg Wentz.