Beate Weißer (ganz links) mit der Gruppe "Cymbaleia" beim Konzert in der kleinen Petruskirche zu Peterzell. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Formation "Cymbaleia" konzertiert in Petruskirche in Peterzell

Von Hans-Jürgen Kommert

St. Georgen-Peterzell. Ein sehr gelungenes Konzert gab die Formation "Cymbaleia" in der kleinen Petruskirche zu Peterzell. Pfarrer Roland Scharfenberg zeigte sich am Ende tief beeindruckt. Etwas ganz Anderes, Musik, die zum Träumen anregt, sei dies gewesen.

Es war nicht die geistliche Musik von Johann Sebastian Bach ("Jesus bleibet meine Freude"), die ihm am eindringlichsten gewesen sei. Scharfenberg hat einige Jahre in Südamerika gewirkt. Daher fand er besonderes Gefallen an dem Titel "El Humahuaqueno", der auf ein bolivianisches Volkslied zurückgeht. Doch selbst ein Medley, bei dem sich die Leiterin des Ensembles, Beate Weißer, nicht sicher war, ob sie es in einer Kirche überhaupt spielen sollte (es bestand aus bekannten Melodien verschiedener Krimis von "Miss Marple" über den "Dritten Mann" bis hin zu James Bond) fand Anklang sowohl beim Hausherrn als auch bei den Besuchern.

Als "Cymbal" oder auch "Zymbal" wird das Hackbrett in Osteuropa bezeichnet. Und eines der ersten Lieder, die das Ensemble gemeinsam einstudiert hat, ist das Lied "Hemmaleia". "Da wir dringend einen griffigen Namen gesucht hatten, tauchte plötzlich dieser auf und er blieb", erklärte die Leiterin.

Die Gruppe hat sich erst vor drei Jahren in Unterkirnach gegründet und wuchs in dieser Zeit von zunächst sechs Personen auf die nun doch recht stattliche Anzahl heran. "Wir wollen die Vielfalt dieser Saiten zeigen", nennt Weißer Gründe. Die Gruppe setzt sich zusammen aus neun Hackbrettern, einer bis zwei Zithern und einem Bass. Dazu kommt als Perkussionsinstrument ein "Cajón", eine hölzerne Kiste, auf der der Spieler sitzt. "Das Cajón ersetzt praktisch ein komplettes Schlagzeug, ist aber auf Grund der Lautstärke für uns besser geeignet", so Beate Weißer. Bei Bedarf greift auch mal eine der Damen nach der Gitarre oder der Flöte.

Meist Musik zum Träumen

Sehr stimmungsvoll ist die Musik, die das Ensemble dem Publikum präsentiert, meist etwas zum Träumen. Keineswegs darf man es nur in die Ecke "Volks- und Stubenmusik" drängen, auch wenn es dort nicht weg zu denken ist. Die Beiträge sind zum Teil klassisches Gut. Viele moderne Stücke bearbeitet Beate Weißer aber auch selbst für Hackbrett. Sie, wie auch einige andere Mitglieder der Gruppe, sind vielen Bergstädtern bekannt durch die Stubenmusik des Trachtenvereins St. Georgen. Unentgeltlich darf die Gruppe das Gemeindehaus für Proben nutzen.