Die älteren Rupertsberg-Schüler absolvieren bei ihren Bundesjugendspielen auch einen Benefiz-Fußball-Wettbewerb und unterstützen damit den Kampf gegen Kinderarbeit. Foto: Vaas Foto: Schwarzwälder Bote

Wohltätigkeit: Sponsoren bezahlen Geld für jeden Treffer

St. Georgen. Die Rupertsbergschule hatte Bundesjugendspiele im Roßbergstadion und kämpfte dabei im Wortsinn auch gegen Kinderarbeit. Im Vorfeld hatten sich die Dritt- und Viertklässler mit Fußball, aber auch mit den "Action!Kidz" beschäftigt.

Jedes Jahr setzen sich Tausende Jungen und Mädchen in ganz Deutschland als "Action!Kidz" gegen gefährliche, gesundheitsschädliche und ausbeuterische Formen von Kinderarbeit ein. Seit dem Start der Kampagne 2007 flossen fast 900 000 Euro in Projekte der Kindernothilfe gegen Kinderarbeit unter anderem in Haiti, Äthiopien und Indonesien.

Als eine der größten Kinderhilfsorganisationen in Europa unterstützt die Kindernothilfe benachteiligte Mädchen und Jungen auf ihrem Weg in ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben. Zurzeit schützt, stärkt und fördert die Kindernothilfe fast zwei Millionen Kinder und ihre Familien und Gemeinschaften in insgesamt 31 Ländern in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa.

Weltweit müssen rund 168 Millionen Kinder arbeiten, rund die Hälfte von ihnen unter besonders schlimmen Bedingungen, etwa in Bergwerken, Steinbrüchen oder auf Tabakplantagen. In Indien leiden 15 Millionen Mädchen und Jungen unter Kinderarbeit und ihren Folgen. Allein rund um das kleine Dorf Nirmali an der Grenze zu Nepal verbringen Tausende Mädchen und Jungen ihren Alltag damit, unter der gleißenden Sonne Ziegel herzustellen, statt eine Schule zu besuchen oder zu spielen. Der Grund dafür ist meist die bittere Armut, in der die Kinder und ihre Familien leben. Dabei belastet die schwere Arbeit nicht nur die Knochen und Gelenke der Kinder. Vor allem die fehlende Zeit für einen Schulbesuch beeinträchtigt das Leben der Jungen und Mädchen massiv. Denn ohne Schulabschluss haben die Kinderarbeiter keine Chance auf einen gut bezahlten Job und damit auf eine bessere Zukunft.

Obwohl die Jungen und Mädchen zum Teil bereits zehn Jahre und älter sind, habe viele von ihnen noch nie eine Schule besucht. Um das zu ändern, werden die Kinder in speziellen Förderzentren der Kindernothilfe-Partnerorganisation Gyan Sewa Bharati Sansthan (GSBS) auf die Schule vorbereitet. Damit die Kinder die Zentren besuchen können, hat die GSBS die entsprechenden Räume teilweise sogar auf dem Gelände der Ziegelei errichtet.

Die Rupertsbergschule unterstützt die "Action!Kidz" schon seit geraumer Zeit. In diesem Jahr suchten sich die Kinder Sponsoren für eine Fußballaktin im Rahmen der Bundesjugendspiele. Jeder absolvierte einen Slalom und schloss diesen mit einem Schuss aufs Tor ab. Ein(e) Torwart(wand) erschwerte allerdings den erfolgreichen Abschluss. Jeder hatte drei Versuche. Ein Treffer brachte der Aktion den jeweils ausgelobten Sponsorenbetrag, dessen Höhe der Unterstützer selbst bestimmte.