Das Projekt für die Senioren findet bereits breite Unterstützung. Foto: Klossek Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Senioren werden Herzenswünsche erfüllt / Perpetuum-Ebner unterstützt das Projekt / Ausflug nach Freiburg

Pünktlich zur nahenden Weihnachtszeit dürfen Bewohner des Lorenz- und Elisabethhauses ihre Wunschlisten schreiben: Ein neues Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, Senioren eine Freude zu machen. Die Idee findet bereits breite Unterstützung.

St. Georgen. Auf dem Münsterplatz eine Wurst essen und an den Bächle entlang durch die Freiburger Innenstadt bummeln – das war der Herzenswunsch von Irmgard Timmler und Anneliese Hug. Vor Kurzem war es dann soweit: Zwei Betreuerinnen machten sich mit ihnen auf den Weg in die Breisgaumetropole. "Es war wirklich wunderschön", schwärmt Timmler.

Möglich gemacht hat diesen Ausflug ein Projekt, das der Verein St. Georgener Altenhilfe ins Leben gerufen hat: Wünsche, die man sich selbst nicht erfüllen kann. Der Name ist dabei selbsterklärend: Bewohner des Lorenzhauses und Elisabethhauses dürfen Wünsche äußern, bei der Umsetzung helfen die Betreuer.

"Das läuft alles zu Hundert Prozent ehrenamtlich", erklärt Manuela Borzakoglu. Die staatlich anerkannte Alltagsbegleiterin ist auch eine von derzeit rund 15 Sterbebegleiterinnen, die bei der evangelischen Altenhilfe in St. Georgen arbeiten. Aus dieser Gruppe heraus wurde die Idee geboren.

Obwohl erst drei Wünsche erfüllt wurden, finden sich jetzt schon namhafte Unterstützer für das Projekt. So hat die Perpetuum-Ebner GmbH & Co. KG (PE) in diesem Jahr entschieden, Weihnachtsgeschenke für Mitarbeiter und Vorstand ausfallen zu lassen und das Geld stattdessen zu spenden. "Wir haben uns einheitlich dazu entschlossen, dieses Projekt zu unterstützen", sagt Martin Friedrich, Geschäftsführer von PE. "Vielleicht kommt das ein oder andere Unternehmen ja auch auf die Idee, mitzumachen." Das Geld komme dabei nicht nur der Wunscherfüllung, sondern auch der Ausbildung von Sterbebegleitern zu Gute.

Für Markus Schrieder, Geschäftsführer der evangelischen Altenhilfe, zeigt die Unterstützung von PE, dass die Vernetzung innerhalb St. Georgens ein "enormer Gewinn" ist. Das Projekt des Trägervereins sei für ihn eine schöne Möglichkeit, schnell und effektiv zu helfen. "Es tut manchmal auch einfach gut, konkreter in seiner Arbeit zu sein", sagt er angesichts der sonst oft langwierigen Prozesse. "Wir machen etwas, es kommt an und man sieht es", fasst er zusammen.

Dabei ist das Projekt eine Win-win-Situation, meint Borzakoglu. Denn normalerweise habe man für die Bewohner oft nicht viel Zeit – bei Ausflügen wie nach Freiburg oder dem Wunsch einer Bewohnerin, nach Schwenningen zum Eishockey zu gehen sei das allerdings anders. "Man nimmt selbst so viel mit", erklärt sie. Auch die zwei Seniorinnen zehren heute noch von ihrem Ausflug. "Es ist nicht selbstverständlich, dass man das macht", meint Hug.

Klar ist: Der Besuch in Freiburg war nicht der letzte Wunsch, den die Damen der Altenhilfe erfüllen wollen. Weihnachtsmärkte, der Besuch eines Theaterstücks oder eines Restaurants in Villingen – die Liste ist noch lang. "Und in einem Fall wollte jemand einfach nur ein Spiegelei", verrät eine Betreuerin. Denn manchmal sind es auch einfach kleine Wünsche, die den Bewohnern ein Lächeln auf die Lippen zaubern.