Der Liederkranz in Peterzell hofft, dass er im nächsten Jahr einen ersten Projektchor auch tatsächlich umsetzen kann. Die verschärften Corona-Verordnungen verhinderten den ursprünglich geplanten Start Mitte Oktober.Foto: © julia_104 – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Gesangsverein: Verschärfte Corona-Verordnungen verhindern vorerst Projektchor in Peterzell

Von Markus Reutter

Der Liederkranz Peterzell wollte sein erstes Chorprojekt starten. Doch dann kamen die verschärften Corona-Verordnungen der Landesregierung und verhinderten den Probenbeginn am 16. Oktober. Nun hoffen die interessierten Sänger auf eine nächste Gelegenheit, vielleicht im Frühjahr.

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St. Georgen-Peterzell. Plakate waren aufgehängt und in der Zeitung auf den Projektchor hingewiesen worden. Immerhin 24 Personen hatten sich daraufhin gemeldet. "Ich war ganz überrascht", freut sich Vereinskassiererin Christiane Otte über das Interesse.

Konzept soll beibehalten werden

Bis zuletzt bestand die Hoffnung auf die Umsetzung des ersten Projekts. Doch ein Tag vor dem Start der Probenarbeit wurden die Corona-Verordnungen am 15. Oktober verschärft, sprich nur noch Treffen im öffentlichen Raum von bis zu zehn Personen erlaubt. Da Freiluftauftritte vor dem Lorenzhaus und auf der Stadtterrasse in St. Georgen in der Nähe des Elisabethhauses geplant waren, hätte der Chor auf neun Personen und eine Chorleiterin reduziert werden müssen. Und das machte aus Sicht der Verantwortlichen keinen Sinn. So kam es dann zur Absage. Doch das Konzept eines Projektchores möchte der Liederkranz beibehalten, erklärt Christiane Otte und verweist auf die Vorgeschichte. Demnach hatte sich der Gesangsverein mit einem Altersdurchschnitt deutlich über 70 Jahren zu diesem neuen Vorgehen bei seiner Hauptversammlung im Februar entschlossen und damit eine Auflösung des Vereins abgewendet. Tatsächlich formierte sich der Projektchor wesentlich jünger. Die Sangesinteressierten, 18 Frauen und sechs Männer im Alter von etwa 35 bis 60 Jahren, kamen dabei nicht nur aus Peterzell, sondern einige auch aus Schonach und ein Großteil aus St. Georgen.

Chorleiterin steht bereit

Mit diesem Interesse im Hintergrund ist Otte zuversichtlich, dass dann im nächsten Jahr das erste Projekt tatsächlich auch umgesetzt werden kann – wenn die Coronazahlen wieder runtergehen und die Verordnungen abgeschwächt werden oder gar ein Impfstoff verfügbar ist.

Eine Chorleiterin steht bereit. Es handelt sich um die 24-jährige musikbegeisterte Melissa Otte, die derzeit beim schwäbischen Chorverband eine Ausbildung zur Chorleitung absolviert. "Das ist meine Tochter", meint Christiane Otte und freut sich, dass sie sich für diese Aufgabe bereiterklärt hatte, nachdem im vergangenen Jahr der bisherige Chorleiter des Gesangvereins verstorben war und sich die Suche nach einem Nachfolger schwierig gestaltete. Schließlich stünden dem Verein auch finanziell nur begrenzte Mittel zur Verfügung, einen Chorleiter zu bezahlen.

Das Konzept eines Projektchores folgt gewissen Vorgaben durch die Mitgliedschaft des Liederkranzes im badischen Chorverband. So dürfe sich ein Projekt über maximal acht Wochen hinziehen, erklärt Otte. Das habe auch versicherungstechnische Hintergründe. Bei einem Projekt über einen längeren Zeitraum müssten die Personen außerdem erfasst und entsprechende Beiträge an den Chorverband entrichtet werden.

Der Projektchor lebt von einer gewissen Unverbindlichkeit. Wenn sich aber nach einem Projekt jemand für eine Mitgliedschaft im Liederkranz interessiere, sei er herzlich willkommen, betont Otte. Möglicherweise lasse sich der Gesangsverein so stärken und nicht mehr ausschließlich auf einen Projektchor begrenzen.