Oberbürgermeister und Stifttungsratsvorsitzender des Spitalfonds Villingen gratulierte am Dienstag dem Jubiläumspaar Frieda und Franz Spies im Villinger Heilig-Geist Spital. Foto: Marull Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Frieda und Franz Spies feiern Gnadenhochzeit / Oberbürgermeister Rupert Kubon gratuliert

Was Franz und Frieda Spies am Dienstag im Heilig-Geist-Spital feiern durften, bleibt nur wenigen vorbehalten. Oberbürgermeister Rupert Kubon, Tanja Schneckenburger vom Heilig-Geist-Spital und Pflegedienstleiter Jakob Broll beglückwünschten das Ehepaar zur Gnadenhochzeit.

St. Georgen/VS-Villingen. Die Frage, die den meisten auf der Zunge liegt, wenn man hört, dass jemand 70 Jahre Ehe hinter sich hat, ist: Wie schafft man das? Was ist ihr Geheimnis? "Man muss auf jeden Fall versuchen einander zu achten. Außerdem kommt man ja nicht einfach so zueinander. Man hat sich schließlich gefunden", fasst Franz Spies sein einfaches Rezept für langes Eheglück zusammen.

Kennengelernt haben sich Franz und Frieda Spies, geborene Esslinger, in St. Georgen. "Ich bin damals aus Kenzingen, meiner Heimatstadt, dorthin gekommen, um Feintechniker zu lernen. Über den Sport kannten wir uns lose", meint Franz Spies, der kurz nach seiner Lehre eingezogen wurde. In der 21. Panzerdivision habe er im Zweiten Weltkrieg unter anderem die Landung der Allierten in der Normandie miterlebt. "13 Wochen bekamen wir überhaupt keine Post, aber an Heilig Abend 1944, als wir in Kandel in der Pfalz stationiert waren und um einen kleinen Weihnachtsbaum hockten, kam ein Brief für mich", meint Franz Spies mit strahlenden Augen.

Der Brief war von der jungen Frau, die er nur "lose" kannte, darin ein Foto von ihr. "Ich wusste sofort: Wenn ich wieder heil nach Hause komme, muss ich mal in St. Georgen vorbeischauen." Gesagt, getan. Seine erste Reise nach dem Krieg führte ihn nach St. Georgen.

Das zweite Zeichen, dass diese Ehe lange dauern wird, war ein Bild im Elternhaus seiner künftigen Frau. "Ihre Mutter hatte eine Malerei der Kenzinger Kirche in der Stube hängen", so Spies. Mit der Mutter habe er sich deshalb sofort gut verstanden, lacht der 91-Jährige. Zwei Jahre später, beide waren gerade 22 Jahre alt geworden, wurde geheiratet. Inzwischen sind die Spies vierfache Großeltern und Urgroßeltern.

Seit zwei Jahren leben sie in Villingen im Heilig-Geist-Spital und fühlen sich dort sichtlich wohl. Im Kreise der ganzen Familie wird am 12. April, am Tag der kirchlichen Trauung, das Jubläumspaar gebührend gefeiert.