Das Bezirks-Chorfest in der Lorenzkirche wird durch ein Konzert der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen ergänzt. Unter Leitung von Professor Michael Alber erklingen Werke rund um "Te Deum laudamus". Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Chorkonzert: Beeindruckender Klangteppich in der Lorenzkirche / Programm stellt hohe Ansprüche

Das Chorkonzert "Te Deum" war Schlusspunkt des Chorfestes des evangelischen Kirchenbezirks Villingen in der Lorenzkirche. Lob Gottes steckte hinter dem Titel, fußend auf einem alten lateinischen Hymnus.

St. Georgen. Er wurde von ungezählten Komponisten aufgegriffen und erfuhr als Ambrosianischer Gesang "Großer Gott, wir loben dich" volkstümlichen Charakter, gesungen in katholischen, wie evangelischen Kirchen. Die kreative Vielfalt wurde in einem Querschnitt verdeutlicht, den der Chor der Staatlichen Musikhochschule Trossingen unter seinem Leiter Michael Alber bot. Das Programm stellte hohe Ansprüche an Ausführende und Publikum. Positiv war das ökumenische Moment. Ob jedoch der ausschließlich lateinische Gesang eine protestantische Veranstaltung toppen soll, muss jeder Zuhörer für sich beantworten. Zwei Erwartungen konnte man haben – unterschiedlich beantwortet: Das vom 17-jährigen Mendelssohn kreierte Werk trug das deutliche Zeichen der Romantik in einer detaillierten mehrsätzigen Ausdrucksform, die Chor, ein Doppelquartett, Felicitas Weissert (Violoncello), Andrea Jäckle (Orgel) umsetzten. Bei Zoltán Kodály dachte man eher an Balkanprägung, auf die der Ungar im Wesentlich beim "Laudes organi" verzichtete. Liedhafte Elemente, Orientierung an historischen Vorlagen, Anklänge an Bach, Fuge und Kanon verschmolzen zu einem Mix moderner Tonalität und dissonanter Klänge bei riesiger Dynamik. Bewundernswert war das große Geflecht des Amens mit Forteschluss und interessant waren Vorspiel und Intermezzi der Orgel (Andrea Jäckle). Michael Alber dirigierte mit freundlicher und zielgerichteter Zeichengebung, die aber bei den rund fünfzig Sängerinnen und Sängern nicht immer ankam. Viele klebten an den Noten oder Texten zu Lasten von Aussprache, Qualität und Präzision. Gleichwohl – das Publikum war begeistert.

Ein weiterer Avantgardist war mit dem bald 85-jährigen Krysztof Penderecki vertreten. Sein Pfingstgesang "Veni, creator spiritus" war geprägt von wechselnden Klangteppichen, mystischen Stimmungen, engen Harmonien,verdichtetem Forte und hohen Ansprüchen an einen achtstimmigen A-capella-Chor. Der Zeitgenosse Sven-David Sandström rundete den Nachmittag mit dem "Te Deum" ab, ergänzt durch Janós Kösslers "Wanderers Nachtlied".