Der Posaunenchor Peterzell lockt bei seinem Konzert viele Besucher in die Petruskirche. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Posaunenchor Peterzell wartet mit einer Vielfalt von Bachs geistlicher Musik bis Swing auf

"Made in Heaven" – diese Gedanken von Jürgen Werth stellte Käthe Schünke anlässlich des Konzertes des Posaunenchors Peterzell in der kleinen Petruskirche vor.

St. Georgen-Peterzell. Bevor Gott die Kinder zur Erde schickt, schaut er jedes an, stupst es mit dem Finger am Bauch an und erklärt jedem "Dich hab ich lieb" – und da, wo er gestupst habe, bleibe ein Knötchen, der Bauchnabel. "Auch mich hat er lieb, denn auch ich habe ein solches Knötchen", schlussfolgerte Käthe Schünke.

Die kleine Kirche platzte aus allen Nähten. Groß war das Interesse am Konzert des Posaunenchors Peterzell. Es stand unter dem Motto "Die Musik in ihrer Vielfalt, nur ein kleiner Hauch der Fantasie Gottes – von Bach bis Swing, s’ isch älles drin". Dazu gab es diverse Wortbeiträge und eine trocken-humorvolle Moderation von Ulrich Schünke.

Vom Beginn des 18. Jahrhunderts mit Giovanni Battista Pergolesi, mit dessen Moderato die Musiker das Konzert eröffneten, bis hin zur "Luft nach oben", das Tilman Peter 1982 veröffentlichte, streute die Bandbreite der Musik. Mächtig erfüllten die Blasinstrumente nicht nur den Altarraum, vielmehr die gesamte Kirche aus.

Ein ambitioniertes Unterfangen stellte die Zusammensetzung der verschiedenen Stile ebenso dar wie das Arrangement für die Bläser. Dank der guten Zusammenarbeit mit den Bläsern aus der Bergstadt konnte der musikalische Leiter, Roland Schlenker, aus dem Vollen schöpfen. Einige Musiker aus dem St. Georgener Chor verstärkten sein Ensemble. Was aber auch bedeutete, dass es im knapp bemessenen Altarraum der Kirche sehr eng wurde.

Einige Lieder waren im Programm mit Texten versehen: Wer wollte, durfte mitsingen. So beispielsweise auch beim Danklied "Nun danket alle Gott" von Johann Sebastian Bach oder beim modernen "Hab Dank von Herzen, Herr", das von Henry Smith stammt und von Bertold Engel ins Deutsche übertragen wurde.

Dazwischen spielten Richard Roblee ("Deep River"/ "Are you ready") ebenso tragende Rollen wie eine "Romanze in swing", "Have a Good time" oder die "Intrade in Jazz" – alles, schon an den Titeln erkennbar, moderne Musik. Wiewohl auch moderne Musik durchaus "christlich" sein kann, bewiesen Johannes Nitschs "Beschenkt" oder "König Jesu" des 1972 geborenen Hans-Joachim Eißler.

Unterbrochen wurden die einzelnen Stücke immer wieder durch Wortbeiträge, unter anderem lasen die Musiker reihum aus dem 104. Psalm, der "in menschlichen Worten die Größe Gottes preist", wie Ulrich Schünke betonte. Sie hatten sich auch Gedanken gemacht über einen leidenschaftlichen Gott, der für seine Geschöpfe sogar seinen geliebten Sohn geopfert hatte, um diese reinzuwaschen von Schuld.

Am Ende ernteten die Akteure von den vielen Besuchern reichlich Applaus – und Uli Schünke gab ihnen mit auf den Weg, dass der Chor auf eine Spende der Besucher am Ausgang hofft, damit die Kosten eventuell leichter gestemmt werden können.

"Unser Kassier Rolf Weisser runzelt schon manchmal bedenklich die Stirn, wenn es um Noteneinkauf, Instrumenten-Reparatur oder gar Neubeschaffung geht", meinte Schünke.