Sie sind stolz auf die Auszeichnung (von links): Oliver Porsch (Vorsitzender des Kirchengemeinderats), Florije Sula (Personalleiterin im Lorenzhaus), Bürgermeister Michael Rieger, Rolf Weißer (Sachbearbeiter bei der Kirchenverwaltung in Villingen-Schwenningen), Klaus Gunkel (Vorsitzender der evangelischen Altenhilfe), Kindergartenleiterin Heike Hagen, Michael Noack (Fachberater für Kindertagesstätten des diakonischen Werks der evangelischen Landeskirche Baden) und Pfarrer Friedemann Fritsch. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder Bote

Schatzinsel: Evangelisches Kinder- und Familienzentrum feiert 25-jähriges Bestehen / Spielgerät kommt teurer

Sein 25-jähriges Bestehen und die Zertifizierung als evangelisches Kinder- und Familienzentrum feierte der Kindergarten Schatzinsel. Begrüßt wurden die Gäste mit von Erzieherinnen und Kindern gesungenen Liedern.

St. Georgen. Bürgermeister Michael Rieger rief zu Freude und Zufriedenheit darüber auf, was in der Schatzinsel geleistet wird. Er dankte für beispiellosen Einsatz. Das Lob komme immer mal zu kurz. Dabei stiegen Ansprüche laufend. Die Zusammenarbeit sei gut, Konflikte blieben nicht aus, das spiegele aber die Gesellschaft wider. Dank der Mitarbeiter sei die Einrichtung eine unverzichtbare Stätte der Begegnung, ein richtiger Garten für Kinder, um sich zu entfalten. Die Räumlichkeiten seien wunderbar und bieten Platz für viele Gruppen.

Rieger ging auf das lang gewünschte Außenspielgerät ein. Eigentlich hätte das 2017 kommen sollen. 11 000 Euro Spenden stockte die Stadt mit 12 000 Euro aus dem Haushalt auf. Allerdings sollte das Spielgerät statt ursprünglich 23 000 ganze 39 000 Euro kosten. Eine weitere Ausschreibung erbrachte gar 45 000 Euro. Die Stadt dürfe nicht verhandeln und manche Anbieter seien nicht mehr seriös, kritisierte Rieger. Man werde versuchen, das Geld im Nachtragshaushalt einzuplanen. Der Gemeinderat werde entscheiden. Er betonte, dass die Stadt für die Schatzinsel pro Jahr eine Million Euro ausgibt.

Kinder seien ein Geschenk des Himmels, so Pfarrer Friedemann Fritsch. Sie sollten behütet aufwachsen und in Berührung mit Gottes Liebe kommen, seien aber in der Gesellschaft oftmals ein Störfaktor. Die beste Einrichtung könne das nicht aufhalten. Kinder seien heilsame Bremsfaktoren im Leben einer schnellen Gesellschaft.

Die Mitarbeiter der Schatzinsel gäben sich Mühe, ein verlässliches Umfeld zu bieten und vermittelten "ihr seid gewollt". Es gebe Kinder, die hier richtig zu Hause seien. Wo immer etwas von Gottes Liebe ankomme, mache ein evangelischer Kindergarten Sinn. Gottes Schwäche für Kinder sei Ermutigung, seine Hilfe anzunehmen. Beim Familienzentrum gehe es um Netzwerke. Auch Familien sollten Stärkung erfahren.

Die Schatzinsel gehöre mit zu den besten Kindergärten, was Qualität und Baulichkeit angehe, so Michael Noack, Fachberater für Kindertagesstätten des diakonischen Werks der evangelischen Landeskirche Baden. Er sei sehr stolz über so ein Team und so eine Leitung in seinem Zuständigkeitsbereich.

"Familienzentrum" sei kein geschützter Begriff. Die evangelische Kirche habe deshalb Fortbildungen ins Leben gerufen. Kindergartenleiterin Heike Hagen habe solche mit ihrem Team schon früher initiiert. Wesentlich seien Netzwerkarbeit, Kultursensibilität und ein Perspektivenwechsel. Es gehe darum, sich auf Augenhöhe mit Besuchern zu bewegen. Seine Kollegin Uta Reuter lobte die bewusste Willkommenskultur.

Hagen erinnerte an die Anfänge vor 25 Jahren, die sie selbst miterlebte. Veränderungen verlangten der Mannschaft viel ab. Trotzdem habe man viele Erfolge genießen dürfen. Angesichts 27 000 freier Stellen sei sie sehr froh, so eine gute Mannschaft zu haben. Was zusammenschweiße seien Glaube und Hoffnung.

Hagen bekam von Noack die Auszeichnung und von ihren Mitarbeitern einen Schokoladen-Oscar. Sie lud die Gäste zum Stöbern am "Platz der Erinnerungen" ein. Eine Tombola bot als Hauptpreis den Aufenthalt in einem Freizeitpark, Harry Zapp sorgte für Unterhaltung und die Kinder führten ein Theaterstück auf.