Bike-Kids des Skivereins sind aufmerksame Zuhörer. Foto: Vaas Foto: Schwarzwälder-Bote

Jugendgemeinderat diskutiert viele Themen / Pumptrack im Gespräch

Von Dieter Vaas

St. Georgen. Werbung für einen Pumptrack – eine ganz besondere Mountainbike-Strecke – machte Jürgen Rombach vom Skiverein bei der jüngsten Sitzung des Jugendgemeinderats. Außerdem: Eine Postkarten- und Videoaktion soll junge Leute für die Kommunalwahl interessieren. Vorschläge aus dem Jugendforum wurden diskutiert und der Termin für die Jugendgemeinderatswahl festgelegt.

Die jüngsten extremen Verschmutzungen auf der Stadtterrasse veranlassten Markus Esterle, Leiter der Bürgerdienste, im Jugendgemeinderat nach Lösungen zu fragen. Es sei schade um den Platz, und auch im Stadtgarten sei es manchmal schlimm. Die Müllbeseitigung kosteten aufs Jahr gerechnet auch viel Geld.

"Bringt es etwas, ein Megateil, etwas Abgefahrenes von Abfallbehälter aufzustellen?" fragte er. Zumindest im Stadtgarten fehle es an Abfalleimern, kam aus der Runde. Besonders auffällige Mülleimer wären vielleicht kurzfristig interessant, würden auf Dauer das Problem nicht lösen, war ein Einwand. "Die Leute, die das machen, lassen sich nicht ansprechen." Wenn Scherben herum liegen, sei Alkohol im Spiel, und dann sei den Verursachern ohnehin alles egal. Da helfe nichts, klang es fast schon resigniert.

Stadtrat Oliver Freischlader stellte als Gast in der Runde fest: Auf der Stadtterrasse sind es Jugendliche, auf dem Waldgrill-Grillplatz Erwachsene. "Das ist ein gesellschaftliches Problem, das alle Städte und Gemeinden haben", zeigte er sich überzeugt.

Graffiti-Wand und Stadt-App kommen

Eine beim Jugendforum vorgeschlagene Graffiti-Wand soll kommen, versprach Esterle. Diese müsse aber stabil sein und etwas vertragen, meinte ein Ratsmitglied. Gegen einen Hotspot am Klosterweiher sprach sich die Runde aus. Für Musik wäre er zu langsam und für normale Dienste habe ohnehin jeder sein eigenes Smartphone.

Die Skater hatten sich beschwert, weil die Funbox beschädigt wurde. Sie werde repariert, versicherte Esterle. Ein Ratsmitglied schlug eine "kleine oder große Sanierung" der Geräte vor. Zuvor solle es aber eine Diskussion in großer Runde geben und eine öffentliche Aktion gestartet werden. Dazu könnte auch "Jugendliche helfen Jugendliche" ins Leben gerufen werden.

Außerdem möchten die Skater einen Grillplatz. Letzteres lehnte Markus Esterle mit dem Hinweis ab, im Garten des Jugendtreffs Bahnwärterhäuschen befinde sich bereits einer. Eine Mitnutzung durch die Skater stieß auf einigen Widerstand im Jugendgemeinderat, vor allem wegen der Müllfrage. Esterle schlug vor, es wenigstens zumindest einmal zu versuchen.

Der Jugendgemeinderats-Vertreter des Thomas-Strittmatter-Gymnasiums möchte gemeinsam mit anderen Schülern mit einer Postkarten- und Videoaktion Jungwähler animieren, sich an den Kommunalwahlen zu beteiligen. Zielgruppe sind die 16- bis 18-Jährigen. Mit großer Mehrheit sprach sich das Plenum zudem dafür aus, an einem Vormittag eine zentrale Informationsveranstaltung anzubieten. Zur Diskussion stand auch ein Abendtermin, um junge Leute zu erreichen, die sich tagsüber nicht in St.Georgen aufhalten. Alle zu erreichen, sei aber nicht möglich, war sich die Runde einig. Abends kämen dann die Schüler nicht.

Ein andere Mitglied des Jugendgemeinderats will sich um eine Stadt-App kümmern. Über eine Themenwand bei Facebook soll in Erfahrung gebracht werden, was alles in die App soll.

Jürgen Rombach vom Skiverein informierte über einen Pumptrack. Dabei handelt es sich vereinfacht gesagt um eine Bahn mit Steilkurven und Wellen. Er stellte verschiedene Versionen vor. Als einzig finanzierbare Lösung sah er ein Modularmodell, das komplett 25 000 Euro (einschließlich Mehrwertsteuer, Aufbau und Einweisung) kostet und eine Länge von 70 Meter hat. Es benötigt rund 450 Quadratmeter Fläche und könnte sowohl im Stadtgarten als auch am Rondell aufgestellt werden.

Nutzen könnten es von den Bikern über Rollerfahrer bis hin zu Skatern und Boardern alle. Er könnte sich gegebenenfalls auch ein Investor finden, der die Anlage an die Stadt vermietet. Der Importeur für Deutschland stattet die Weltmeisterschaft in Albstadt Ende Mai aus. Für 500 Euro könnte er möglicherweise für Testzwecke einen solchen Pumptrack aufbauen.