Der Eintritt zu den Triberger Wasserfällen ist in der Drei-Welten-Karte inkludiert. Foto: Köppel Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Größeres Leistungsspektrum / Ferienland hofft weiter auf den Beitritt in die HGT

Ein Überblick über die Arbeit des Ferienlandes sowie die geplante Einführung der Drei-Welten-Card waren wichtige Themen bei der Hauptversammlung des Verkehrsvereins St. Georgen.

St. Georgen. Lena Gerlich, seit 1. Juli Geschäftsführerin des Ferienlands, berichtete beim Verkehrsverein über aktuelle Entwicklungen.

Gerlich war zuvor vier Jahre in Stuttgart bei der Tourismus-Marketing GmbH Baden-Württemberg. Ihr sei wichtig, das Vertrauen von Gastgebern zu gewinnen. Die derzeitige Situation nannte sie "spannend". Ihr Team warte seit eineinhalb Jahren auf eine Entscheidung bezüglich des Beitritts zur Hochschwarzwald Tourismus GmbH (HTG). Es habe sich eine riesengroße Angstblase entwickelt, aber man habe zwei sehr gute Gesprächstermine zustande gebracht. Derzeit müssten die HTG-Gründungsgemeinden in ihren Gremien über den Beitritt entscheiden. Die finale Entscheidung solle am 2. Dezember fallen. Gegebenenfalls könnte der Beitritt zum 1. Januar 2021 erfolgen.

Ende November gab es eine Fortbildung für Gastgeber. Sehr interessant für die Nahmärkte Österreich und Schweiz könne die "Drei-Welten-Card" sein. Allerdings wäre es laut Gerlich "wünschenswert", dass bei einem Beitritt zur HTG auch einige Gastgeber die Hochschwarzwald-Karte nutzen, damit hiesige Attraktionen in deren Leistungsspektrum aufgenommen werden.

2018 stiegen die Übernachtungszahlen um fünf Prozent. St. Georgen sei mit vorn dabei. Gerlich dankte für die "gute Arbeit der Gastgeber".

Anne Derday vom Landratsamt informierte über die "Drei-Welten-Card". Grund für deren Einführung ist die relativ geringe Steigerung der Tourismuszahlen des Schwarzwald-Baar-Kreises im baden-württembergischen Vergleich.

Man habe relativ schnell gemerkt, dass der Kreis zwar schön sei, es aber an Attraktionen fehle. Deshalb kam die Zusammenarbeit mit dem Kanton Schaffhausen und dem Landkreis Waldshut zustande. Alle drei geben eine Anschubfinanzierung von 714 000 Euro, inklusive einer 60-prozentigen Förderung.

Damit die Karte sich selbst trage, brauche es 250 000 Übernachtungen, derzeit habe man 300 000. Gastgeber zahlten bei einem Beitritt bis zum 31. Dezember 2019 vier Euro je Gast und Nacht, danach voraussichtlich 4,50 Euro, mit Glück vielleicht etwas weniger. Dafür könne der Gast jede Leistung täglich einmal nutzen. Enthalten seien unheimlich viele Anreize – von Kultur über Kunst bis hin zu Fahrten. Dazu gehören die Triberger Wasserfälle, die Sauschwänzlebahn, der Eintritt ins Solemar, die Rheintalschifffahrt sowie Skilifte.

Start 2021 geplant

Das alles ist nach Meinung von Bürgermeister Michael Rieger vier bis fünf Euro wert. Bei einem Beitritt müsse aber klar sein, dass St. Georgen kein zweites Fass Tourismus aufmachen werde. Man sei nur Kooperationspartner, ohne Mitspracherecht. Der Liftverband Feldberg werde zum 31. Dezember 2020 aus der Hochschwarzwald-Karte austreten, so Gerlich auf Nachfrage von Rieger. Wie es da weitergehe, könne man nicht sagen.

"Vier Euro sind eigentlich so was von lächerlich", meinte Lothar Fritzsche. Es seien die tollsten Sachen dabei, vor allem Richtung Bodensee. Nach Meinung von Heinrich Seebacher, dem Vorsitzenden des Verkehrsvereins, verkauft sich der Schwarzwald ohnehin "zu billig".

Gerhard Jäckle forderte, dass Skilifte mit ins Angebot müssen. Starten soll die Karte laut Derday zum 1. April 2021. Den Gästen gegenüber solle man mit den enthaltenen Leistungen argumentieren.