Katja Bieg (von links), Bärbel Riege, Annika Möhringer und Michaela Conzelmann nehmen die Rezertifizierungs-Urkunden für die einzelnen Schulen des Schulnetzwerks von Maria Grießmann entgegen. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Rezertifizierungs-Urkunden für das Fairtrade-Schulnetzwerk werden feierlich übergeben

St. Georgen. "Wenn ich komme, ist alles in trockenen Tüchern", betonte Maria Gießmann von der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg anlässlich der Übergabe der Rezertifizierungs-Urkunden für das St. Georgener Fairtrade-Schulnetzwerk. Was aber auch bedeute, dass man sich nicht auf einmal erworbenen Lorbeeren ausruhen könne.

Nach wie vor seien Thomas-Strittmatter-Gymnasium, Realschule St. Georgen, Robert-Gerwig- sowie Rupertsbergschule das einzige Schulnetzwerk in ganz Baden-Württemberg – und dieses Vorzeige-Projekt habe es sogar in die Werbebroschüre der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit geschafft, erklärte Gießmann dazu.

Wofür gibt es diese Kampagne, fragte sie weiter. Vor allem Schüler, aber auch Eltern und Lehrer sollen dazu gebracht werden, darüber nachzudenken, woher die Dinge des täglichen Lebens wie Essen oder auch Handy oder Kleidung eigentlich kommen, wie sie produziert werden und wie umweltgerecht sie entsorgt werden können. Dann übergab sie an Bärbel Riege (Robert-Gerwig-Schule), Katja Bieg (Rupertsbergschule), Annika Möhringer und Michaela Conzelmann (TSG) die Urkunden – "keine Sorge, in zwei Jahren komme ich wieder", verabschiedete sie sich.

Eingeleitet wurde die Feier anlässlich der Rezertifizierung vom Profilorchester des Thomas-Strittmatter-Gymnasiums unter der Leitung von Michael Berner, das von der von Benjamin Heil geleiteten Jazzcrew abgelöst wurde. Anschließend bewiesen die jungen Musiker der Rock-AG der Realschule (Leitung Stefan Higler), dass sie sich musikalisch keineswegs verstecken müssen. Mit einem Kurzfilm bewiesen die Realschüler zudem, dass auch sie "Fairnetzt" sind.

Wie bereits 2017 bei der ersten Feier kamen auch diesmal die Tänzer des "Hope Theatre Nairobi" aus Kenia in die Bergstadt, und auch die Freunde aus Kolumbien waren anwesend. Letztere zeigten in einem bewegenden Tanz-Theaterstück, wie der letzte Baum durch den Menschen gefällt wurde – es gab aber Hoffnung – trotz der Kürze ein magisches Stück, bei dem am Ende alles gut wurde. "Wir haben uns nichts dabei gedacht", war die Antwort der Täter.

"Total elektrisiert" zeigte sich Bürgermeister-Stellvertreter Marc Winzer von diesem Stück. Die Themen Fairtrade, Umweltbewusstsein und Gleichberechtigung und ein gutes Miteinander hätten ein ganzes Land angesteckt. Worte führten oft nur zu sinnlosen Diskussionen – "hier entsteht ein ganz anderes Gefühl", erkannte er. Hier im Schulnetzwerk brächten sich Schüler, Lehrer und Eltern gleichermaßen ein, um ein nachhaltiges Leben gemeinsam zu fördern. Keine Riesenprojekte, die dann an Kleinigkeiten scheitern würden, sei man angegangen, vielmehr habe man von Grund auf das eigene Umfeld im Blick gehabt. Qualität, Zuversicht und der Gedanke an fairen Handel, weg von der Wegwerf-Mentalität seien im Vordergrund gestanden. "Es macht mich als Vertreter der Stadt stolz, die bisher als einzige im Landkreis ebenfalls Fair-Trade-Town ist. Dieses Zertifikat ist auch ein Appell an uns alle – jeder kann etwas tun", schloss er.

Zu Wort kamen auch Schüler und Eltern und sagten, was sie zu Fairtrade denken. Und am Ende sorgten die Mitglieder des Hope Theatre Nairobi dafür, dass alle gemeinsam einen Tanz auf die Bühne brachten.