"Heimspiel" für Akif Altan: Der St. Georgener tritt im Theater im Deutschen Haus auf und gibt damit in seiner Heimatstadt sein Comedydebüt. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Interview: Von Breitnau in die Bergstadt: Nach seinem Comedydebüt steht für Akif Altan erstes "Heimspiel" an

St. Georgen. Erst kürzlich feierte Akif Altan sein Debüt als Comedian in Breitnau, kommendes Wochenende können ihn erstmals die Bergstädter auf der Bühne erleben. Im Interview verrät er, was er bei seiner Premiere gelernt hat, wie die Resonanz in St. Georgen war und warum ein Auftritt in seiner Heimatstadt eine besondere Herausforderung für ihn darstellt.

Mitte September hast du erstmals auf der Bühne gestanden. Wie war’s?

Sensationell, so toll habe ich es wirklich nicht erwartet.

Warst du nervös?

Die ersten zehn Minuten war ich sehr nervös und auch aufgeregt. Ich wusste im Vorfeld ja nicht, was für ein Publikum mich erwartet. Der Altersdurchschnitt war sehr hoch. Dass so viele Rentner über multikulturelle Witze und eher jugendliche, kindliche Witze lachen, hätte ich nicht erwartet. Ich wurde positiv überrascht.

Wie würdest du deinen Humor beschreiben?

Selbstironisch, selbstkritisch, multikulturell. Etappenweise auch bewusst grenzüberschreitend.

Was nimmst du mit aus deinem ersten Auftritt?

Ich habe gemerkt, dass ich zu wenige Pausen lasse für die Lacher und mein Programm schnell fehlerfrei zu Ende bringen möchte. Ich habe mir vorgenommen, das entspannter, ruhiger anzugehen. Ich lache in den Pausen auch mal mit. Und dann wären da noch die Scheinwerfer.

Scheinwerfer?

Die Scheinwerfer sind immer so gerichtet, dass man das Publikum nicht sieht. Wenn man jemand ist, der viel Wert auf Feedback legt, dann versuchst du krampfhaft durch den Lichterdschungel zu blicken. Ich muss also einfach aufhören, die Zuschauer sehen zu wollen.

Apropos Feedback. Deinen Auftritt konnte man auch im Internet ansehen. Gab es weitere Angebote?

Erst mal war ich total überrascht über die Tausend Klicks auf Youtube. Es haben sich viele Kleinkunstbühnen aus Baden-Württemberg und Bayern bei mir gemeldet. Viele springen darauf an, wenn es um dialektlastige Witze oder Witze über die geografische Landschaft geht. Bei den Jostäler Freilichtspielen bin ich bereits aufgetreten.

Und in St. Georgen?

In St. Georgen bin ich in den Bars von fremden Menschen angesprochen worden. Es hat schon gutgetan, zu hören, dass ihnen gefällt, was ich fabriziere. Immer kam dabei auch die Frage auf, warum ich nicht als St. Georgener auch hier auftrete. Und prompt hat sich Ute Scholz gemeldet und gefragt, ob ich dieses Jahr noch auftreten will.

Was erwartet die Besucher, wenn sie am 15. Dezember ins Theater im Deutschen Haus kommen?

Den Zuschauer erwartet neben dem freien Eintritt ein breit gefächertes Angebot an Kleinkunst in Form von Tanz, Musik sowie Stand-up-Comedy. Und es gibt eine kleine Überraschung: zwei Gastkünstler aus der Region.

Wenn du den Auftritt gemeistert hast, was für weitere Projekte stehen künftig an?

Ich möchte auf musikalischer Ebene ein paar Jugendliche aus St. Georgen unterstützen und ihnen Starthilfe geben, damit sie ihren Hobbys und Projekten nachkommen. In Bayern sind zwei weitere Auftritte geplant, und ich stehe kurz vor einer Bestätigung von Nightwash Newcomer in Köln.

Breitnau, Köln, St. Georgen: Wie unterscheidet sich für dich ein Auftritt in deiner Heimatstadt gegenüber einem Auftritt andernorts?

Es ist auf jeden Fall aufregender und spannender. Denn in Breitnau und im Jostal hatte ich ein Publikum, das ich nicht kannte. Und hier könnte mir alleine die Hälfte möglicherweise am nächsten Tag auf dem Marktplatz über den Weg laufen.

Stellt sich wieder die Frage nach der Nervosität: Ist sie weg, bleibt sie oder wird sie schlimmer?

Ich bin fünf Tage vor dem Auftritt auf jeden Fall schon so nervös wie in Breitnau zehn Minuten vor Bühnenauftritt. Da liegen für mich Welten dazwischen. Ich habe einen riesigen Respekt vor der Bühne in St. Georgen.  Die Fragen stellte Nadine

Klossek

Akif Altan tritt am Samstag, 15. Dezember, im Theater im Deutschen Haus auf. Ursprünglich war ein Auftritt im Theaterkeller geplant, aus Platzgründen wurde der Abend hoch in den Saal verlegt. Einlass ist ab 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden für die jungen Künstler sind erbeten.