Am "Heiligen See" (Pyhä-Järvi) in Vesilahti finden die Gäste moderne Unterkünfte sowie in der Natur Idylle pur. Fotos: Mittelstaedt Foto: Schwarzwälder-Bote

Besucher in der Partnerstadt schätzen Unterbringung in rustikalen Ferienhäuser der Familie Kinnari

Von Harald Mittelstaedt

Vesilahti/St. Georgen. Wenn Gruppen aus der Bergstadt die finnischen Freunde in Vesilahti besuchen, werden sie gerne in den Kinnari-Ferienhäusern untergebracht und sind hellauf begeistert.

Jedes der 16 attraktiven Holzhäuser am Ufer des "Heiligen Sees" (Pyhä-Järvi) bietet zwei Schlafräume, eine Küchen- und Aufenthaltsraum-Kombination mit offenem Kamin sowie die für Finnland obligatorische Sauna.

Außerdem verfügt jedes "Mökki", wie die schmucken Häuser auf Finnisch bezeichnet werden, über ein Ruderboot mit eigenem Steg.

Wie die ebenfalls am größten von über 60 Seen gelegene Farm Ala Orvola, welche bisher stets die offizielle Delegation aus der Partnerstadt beherbergt hat, sind die Kinnari-Ferienhäuser touristisch von enormer Bedeutung für die Gemeinde Vesilahti, wie Gemeindedirektor Erkki Paloniemi dem Schwarzwälder Boten bestätigt.

Dass es die Häuser überhaupt gibt, ist im Grunde auf eine Brandkatastrophe zurückzuführen. Wie die Besitzer Antti und Sirkka Kinnari im Gespräch erzählten, bewirtschafteten sie ab 1975 einen Bauernhof mit Viehhaltung sowie Land- und Forstwirtschaft. Durch einen technischen Defekt brannte im Jahr 1981 der Kuhstall vollständig nieder, 57 Kühe verendeten.

Nach der Katastrophe kehrte die vierfache Mutter Sirkka zunächst in den erlernten Beruf als Bankkauffrau zurück. Zusammen kam das Ehepaar dann auf die Idee, am PyhäJärvi Ferienhäuser zu bauen. Unterstützt durch Pläne eines Baumeisters aus Vesilahti sowie der Hilfe eines Bauarbeiters entstanden 1985 die ersten beiden Häuser. Im Jahr 1986 folgten die nächsten drei "Mökki".

Optisch schön in Landschaft integriert

Diese und auch die folgenden Gebäude hatte Antti Kinnari ganz alleine erstellt. Bis 1989 waren dann alle optisch schön in die Landschaft integrierten 16 Ferienhäuser fertiggestellt. Weitere sind verboten, um das wunderschöne Terrain am "Heiligen See" nicht zu beeinträchtigen. Mit der Betreuung der 16 Häuser sind Antti und Sirkka Kinnari reichlich ausgelastet, wie sie berichten. Trotzdem betreibt Antti Kinnari nebenher noch Landwirtschaft, allerdings ohne Tierhaltung. So baut er Hafer und Gerste an und ist viel im eigenen Wald tätig.

Für seinen enormen Einsatz beim Bau und der Unterhaltung der gesamten Anlage wurde Antti Kinnari laut Gemeindedirektor Paloniemi im Jahr 1994 mit dem prestigeträchtigen Titel "Unternehmer des Jahres" ausgezeichnet. Mit der Belegung der Ferienhäuser ist das Ehepaar sehr zufrieden. Ausgenommen der Zeit von Ende Oktober bis Ende November sind die attraktiven "Mökki" fast durchgängig ausgebucht.

Zwar gehören die finnischen Landsleute zu den Hauptkunden, speziell im Januar buchten aber auch viele Russen, Polen und Schweden die kompakten Blockhütten. Bis auf eine deutsche Familie, die den Kinnaris seit 20 Jahren die Treue hält, zählen deutsche Urlauber nicht zu den Hauptinteressenten. Das sieht allerdings anders aus, wenn sich Gäste aus der Partnerstadt St. Georgen ankündigen. Gemeindedirektor Erkki Paloniemi und seine für den Tourismus in Vesilahti zuständige Mitarbeiterin Satu Karvinen sind stets froh und dankbar, wenn sie eine größere Zahl von Besuchern aus der Bergstadt in den Kinnari-Häusern unterbringen zu können.

Wie die Familie Kinnari sind auch sie glücklich darüber, dass alle bisherigen Besucher aus der Partnerstadt in den höchsten Tönen von den Unterkünften schwärmen.