Eine Person wird mit Hilfe einer Löschdecke gerettet. Foto: Özdemir Foto: Schwarzwälder Bote

Brandwunden: Schon mit wenigen Handgriffen Verletzte unterstützen

Von Efe Özdemir

Was muss man machen, wenn sich Freunde, Familienmitglieder oder Passanten verbrennen und Hilfe benötigen? Brandwunden sind mit die schlimmsten Verletzungen, die man sich zuziehen kann. Schon mit wenigen Handgriffen kann man den Verletzten helfen.

St. Georgen. Falls an der Person noch Flammen lodern, sollte man sie in Wasser eintauchen, mit Wasser übergießen oder auch auf dem Boden wälzen, um so der Flamme Sauerstoff zu entziehen und sie zu löschen. Danach ist der Notruf zu rufen. Anschließend sollte man dann schnell, aber vorsichtig die Kleidung an den verbrannten Stellen ausziehen.

Ist die Kleidung allerdings mit der Brandwunde verklebt, darf nicht daran gezogen werden. Am besten schneidet man dann die Kleidung mit einer Schere um die Wunde herum ab. Wenn das getan ist, sollte man die verbrannten Stellen mit handwarmen fließendem Wasser maximal zehn Minuten kühlen. Da die Brandwunde sowieso erhöhte Hitze aufweist, reicht handwarmes Wasser, weil sonst ein Kreislaufkollaps drohen kann.

Wenn der Schmerz nachlässt, kann die Kühlung abgebrochen werden. Durch die Kühlung wird die Bildung von Verbrennungstoxinen verhindert und der Plasmaverlust kann so nachhaltig reduziert werden. Nachdem die verbrannte Stelle gekühlt und der Notruf abgesetzt wurde, muss man die Wunde nun keimfrei bedecken, um ein Eindringen von Krankheitserregern zu verhindern. Dazu eignen sich Verbandstücher. Die Tücher werden nur locker auf die Brandwunde gelegt und – wenn nötig – im unverletzten Bereich mit Heftpflasterstreifen oder Dreiecktuch locker fixiert. Salben oder Puder dürfen nicht aufgetragen werden.

Brandblasen werden wegen der Infektionsgefahr nicht geöffnet, sondern ebenso steril bedeckt. Wegen der oft großflächigen Hautdefekte und eines möglichen Schocks ist der Wärmeerhalt von entscheidender Bedeutung. Die Verwendung von Rettungsdecken anstatt normaler Decken hat den Vorteil, dass durch ihr geringes Gewicht kein Druck auf die Brandwunden ausgeübt wird. Da die Situation für die verletzte Person schon sehr aufregend ist, ist es gut, wenn man die Person beruhigt und bei ihr bleibt. Bei schweren Brandverletzungen werden die Patienten dann meist in spezielle Kliniken mit Verbrennungsbetten gebracht.

Auch wenn Brandverletzungen eine außergewöhnliche Belastung für den Patienten und den Helfer sind, ist die Versorgung wichtig. Schwierig ist es nicht, aber man hilft der betroffenen Person ungemein oder rettet gar ihr Leben. n  Der Autor ist Schüler der Robert-Gerwig-Schule in St. Georgen.