Im Untergeschoss des Rathauses treffen sich alle Fünftklässler des Schulnetzwerks. Stephan Higler unterhält mit der Musik AG der Realschule nicht nur, sondern lässt alle mit Händen und Füßen mitmachen. Fotos: Vaas Foto: Schwarzwälder-Bote

Schulnetzwerk: Fünftklässler aller Bildungseinrichtungen der Bergstadt gemeinsam im Rathaus

"Schul-Netz-Werk" schallt es sehr lautstark durchs Rathaus. Eine rund 200-köpfige Besucherschar weist nacheinander in Richtung Robert-Gerwig-Schule, Rupertsberg sowie Roßberg und lässt schließlich die Zeigefinger über den Köpfen kreisen.

St. Georgen. Die neuen Fünftklässler der Bildungseinrichtungen des Schulnetzwerks kamen am Freitag im Rathaus zusammen, um Zusammenhalt zu demonstrieren und gemeinsam den neuen Lebensabschnitt zu feiern. 180 Kinder samt den Schulleitern und einigen Lehrern ließen sich von der Rock-AG der Realschule einheizen.

Jörg Westermann, Rektor der Robert-Gerwig-Werkrealschule und geschäftsführender Rektor der Bergstadtschulen, begrüßte unter seinen Kollegen besonders Hubert Ilka (Realschule) und Gudrun Burgmaier-Fehrenbach (SBBZ/ehemals Förderschule). Sie sind die neuen Chefs in ihren Häusern. Damit haben zumindest wieder alle weiterführenden Schulen eine reguläre Leitung. Vakant sind noch die Stellen in Peterzell sowie am Rupertsberg. Hier ist Westermann weiterhin kommisarischer Leiter.

Er betonte, die Kinder seien aus unterschiedlichen Schulen und Orten gekommen und seien jetzt alle an einer weiterführenden Schule in St. Georgen. Dies dokumentiere das neue blaue T-Shirt, das alle erhalten haben.

"Jeder ist ganz unterschiedlich mit verschiedenen Fähigkeiten", wusste Stephan Higler, Musiklehrer und Leiter der Realschulband. Als Beispiel nannte er die Bandmitglieder. Würden alle das gleiche Instrument spielen, wäre das langweilig. Erst die Vielfalt mache gute Musik möglich. "In jedem steckt ein Instrument", wusste er. Er ließ die Runde zuerst rhythmisch klatschen und auch mit den Füßen trampeln. "Hallo Leute aufgepasst, hier macht Schule wirklich Spaß. Schulgemeinschaft das sind wir, deshalb sind wir alle hier", rappte die Runde mit Begeisterung.

Bürgermeister Michael Rieger verglich die Schule mit der Deutschen Fußballnationalmannschaft. Diese sei Weltmeister geworden, weil ein Superteam zusammengehalten und super Trainer gehabt habe. Die Spieler waren aber auch sehr, sehr fleißig, auch beim Unbequemen, unterstreicht er. Im Schulnetzwerk sei dies nicht anders. Es gebe vielleicht auch manche Fächer, die nicht so einen Spaß bereiten. "Wir machen alles, damit Ihr in St. Georgen die besten Voraussetzungen habt", betonte er. Die Fünftklässler seien in ihren jeweiligen Einrichtungen bestens aufgehoben.

Im Schulnetzwerk halten alle zusammen, versicherte Ralf Heinrich, Direktor des Thomas-Strittmatter-Gymnasiums. Als Beispiel nannte er die Raumsituation. Nach der Anmeldung im Mai habe sich gezeigt, dass Realschule und Gymnasium Umbauten brauchten. In drei Monaten habe die Stadtverwaltung dies umgesetzt, "weil Schule und Stadt zusammenhalten", denn auch diese sei Partner im Schulnetzwerk.

Eine halbe Stunde war für die Feier angesetzt. Doch die Kinder forderten mit Zugabe-Rufen weitere Musikbeiträge. Die Band erfüllte dies gerne. Am Ende dauerte die Veranstaltung aber rund 70 Minuten. Die Fünftklässler sind in der ersten Woche in erster Linie auf Erkundungsgängen. Da spielt die Pausenglocke noch eine untergeordnete Rolle.

Zum Schulnetzwerk gehören die Robert-Gerwig-Werkrealschule, die Grundschulen in Peterzell und am Rupertsberg, das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ), die Realschule sowie das Thomas-Strittmatter-Gymnasium und die Stadtverwaltung St. Georgen. Die Schüler kommen nicht nur aus der Bergstadt, sondern auch aus dem umliegenden Gemeinden, hauptsächlich aus Schramberg-Tennenbronn, Hardt, Mönchweiler und Unterkirnach.