Helmut Kuß (von links), Wolfgang Arno Winkler, Luise Lehmann und Martin Rosenfelder präsentieren den neuen Heimatboten, den es ab sofort zu kaufen gibt. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Literatur: Geschichten und Beiträge sind gewohnt bunt gemischt / Wolfgang Arno Winkler zieht sich zurück

Der 29. Heimatbote ist da. Vorgestellt wurde er erstmals in den neuen Räumen am Bärenplatz 13 unterhalb des Blumenladens "Kraut und Blüten" von Mitgliedern des Vereins für Heimatgeschichte St. Georgen.

St. Georgen. Eine bunte Sammlung an Geschichten rund um die Bergstadt und den benachbarten Teilort Königsfelds Buchenberg enthält die 29. Auflage des Heimatboten. Letztmals habe er die redaktionelle Arbeit geleistet, sagt Wolfgang Arno Winkler. Er sei gerne bereit, mit der einen oder anderen Geschichte auszuhelfen, doch die Redaktion will er nach einem guten Dutzend Jahren in andere Hände legen. Der Vorsitzende Martin Rosenfelder hob Winklers Engagement hervor, das den Heimatboten von Jahr zu Jahr ansehnlicher gemacht habe.

Zäher Eingang

Sehr zäh sei der Eingang der Geschichten in diesem Jahr verlaufen, verriet Winkler – mit ein Grund, weshalb er vier eigene Geschichten eingebracht habe: Eine Retrospektive auf das Leben und Wirken von Reinhard Jäckle, ein Blick auf das Handwerk und die Notzeit um das Jahr 1850 in Baden sowie eine Abhandlung über den einstigen Kirchenmusikdirektor Gerhard Zeggert, der das Musikleben in der Bergstadt lange Zeit geprägt hatte. Zudem warf er einen Blick auf die Geschichte der Presse in St. Georgen und Umgebung.

Ein Mann, der sich um die Bergstadt und die Region verdient gemacht hatte, ist Johann-Georg Schultheiß. Mit dem Visionär, der 1809 geboren wurde und zeitlebens gewisse Probleme mit Behörden hatte, setzt sich ein Artikel von Willi Meder auseinander. Meder stellt fest, dass selbst der Grabstein an der Lorenzkirche sowie eine Tafel mit den Verdiensten von Schultheiß an der Friedhofsmauer verschwunden seien.

Helmut Kuß geht einmal mehr auf den dritten Abt des Klosters St. Georgen ein – und nimmt dabei eine Abhandlung des ehemaligen Kirchenmusikdirektors Gerhard Zeggert unter die Lupe. Kuß beschäftigt sich mit der "Vita Theogeri", die auf Veranlassung des St. Georgeners Erbo, dem Abt im Kloster Prüfening in Bayern, einem Freund Theogers, geschrieben wurde.

Repetieruhr ist Thema

Einen zweiten Teil zur Geschichte einer ganz besonderen Uhr liefert Siegbert Hils: Der Beitrag "Die etwas andere Schwarzwalduhr – der Surrer" ergänzt insofern die Ausführungen von Helmut Kuß aus dem Vorjahr, als er auf die Macher dieser Repetieruhr näher eingeht: Andreas Kammerer, Gottlieb Kammerer und vor allem Mathias Bäuerle – allesamt aus dem Bruderhaus, das ja nur wenige Häuser umfasst.

Den Buchenberger Teil eröffnen "Worte des Dankes" an den verstorbenen Andreas Weisser. Dazu kommt ein großer Beitrag aus den Aufzeichnungen von Johann Haller. Der "Schloß-Hof Buchenberg-Martinsweiler" und seine tragisch endende Geschichte an einem anderem Ort werden dabei beschrieben.

425 Jahre lange Tradition

Bruno Mößner, Ehrenvorsitzender des Buchenberger Geschichtsverein, widmet sich mit einem Text dem erst kürzlich endgültig geschlossenen Gasthaus Krone in Buchenberg, das eine 425 Jahre lange Geschichte aufweisen kann. Erhältlich ist der Heimatbote zum Preis von zehn Euro in der "Geschichtstruhe".