Regisseurin Stephanie Kiewel (links) mit einigen der Schauspieler (von links): Manuel Etzold, Patrick Bausch, Marco Müller, Doris Storz, Louis Struß, Tanja Trechtler, Diana Lang, Janine Müller und Max Schaible. Fotos: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Angehende Regisseurin Stephanie Kiewel aus Oberkirnach dreht Ende August in der Bergstadt  / Noch Helfer  gesucht

Von Stephan Hübner St. Georgen. In vollem Gange sind die Vorbereitungen für den Film "Funkenflug – Chronik einer Katastrophe", der den großen Stadtbrand von 1865 thematisiert. Auf die Leinwand gebracht wird der Film von der Oberkirnacherin Stephanie Kiewel, die derzeit in England Film- und Fernsehproduktion studiert. Am Wochenende standen erstmals Kostümprobe und Schminken an. 80 Personen sind als Schauspieler beteiligt, viele davon zum ersten Mal in einer Rolle. Beispielsweise der neunjährige Marco Müller aus Dauchingen, der eine Hauptrolle hat, oder der zehnjährige Louis Struß aus St. Georgen, der Marcos Bruder mimt. Wobei Struß schon Erfahrungen in Schultheater und Bergstadtgeschichten sammelte.

Für die 14-jährige Diana Lang aus Freiburg ist Schauspielerin ein Traumberuf, weshalb sie sich zum Casting meldete. Sie spielte bereits Theater und mimt das Kindermädchen der beiden Jungen.

Bereits einige Statistenrollen in TV-Produktionen hatte Stefan Eret aus Obereschach, der einen Dorflehrer spielt. Theatererfahrung sammeln konnte Bertram Krämer aus St. Georgen schon bei "Die große Pause", der Produktion rund um die Firma Staiger. Ihm habe das sehr viel Spaß gemacht und er sei gespannt, wie hier alles laufe. Krämer spielt im Film den Oberamtmann Lang.

Christina Wehrle aus Furtwangen spielte zwar schon in einer Laiengruppe, das Thema Film ist für sie aber "total neu".

Jüngster Schauspieler ist Manuel Etzold aus Geisingen, der den vier- bis fünfjährigen Ludwig spielt. Seine Mutter Daniela, Modedesignerin mit Erfahrung in Sachen Mittelalter, Gothic Steampunk, ist beim Projekt als Kostümschneiderin tätig.

Frau animiert zur Teilnahme

Die zwölfjährige Janine Müller sammelte schon im Schultheater Schauspielerfahrung. Ganz neu ist das Metier für den 73-jährigen Fritz Rothweiler aus Oberkirnach, der von seiner Frau zur Teilnahme animiert wurde. "Man macht was mit, damit einem nicht langweilig wird", so Rothweiler, der sich schmunzelnd als Multitalent bezeichnet und sich sehr darauf freut, den blinden Dorfältesten zu spielen.

Für Kiewel, die derzeit in England vor dem Abschluss ihres Studiums "Film- und Fernsehproduktion" steht, ist es das größte Projekt, an dem sie mit so viel Verantwortung beteiligt ist. Inklusive der zum Teil aus England stammenden Crew sind gut 120 Personen an der Produktion beteiligt.

Die Arbeit laufe gut, so Kiewel. Über das Casting beziehungsweise die Schauspieler sei sie sehr begeistert. Das passe einfach. "Ich find’s toll. Es macht wahnsinnig Spaß." Zwar sei die Arbeit manchmal sehr stressig und nervig, aber sie freue sich total darauf. "Ich bin wirklich stolz darauf, das in meiner Heimatstadt machen zu können."

Derzeit ist das Team dabei, Drehorte zu besichtigen, den Drehplan zu bearbeiten und dem Script den letzten Feinschliff zu geben. Auch laufen Gespräche mit der Feuerwehr und dem Experten für Spezialeffekte, um zu klären, was an echten Bränden erlaubt ist und was simuliert werden kann.

Start der Filmarbeiten ist am Samstag, 30. August. In nur zwei Wochen soll alles im Kasten sein, danach folgt die Nachbearbeitung in England. Gezeigt wird der Film aber erst im September 2015 im Rahmen der Dauerausstellung zum großen Brand. Vorher soll er auf Filmfestivals die Runde machen.

Dringend benötigt werden laut Kiewel noch alle möglichen Requisiten, beispielsweise Heugabeln oder Ledereimer. Aber "alles was alt ist", ist interessant. Ebenfalls benötigt würden noch Set-Helfer, beispielsweise mit handwerklichen Begabungen oder zum Kuchenbacken zur Verpflegung der Akteure. Ob mit oder ohne Erfahrung, jeder ist willkommen, versichert Kiewel. Interessenten sollten sich per E-Mail an info@puthe.de wenden.