Der Dachstuhl stand komplett in Flammen. Foto: Hübner

Gebäude kann nicht gerettet werden. Polizei schließt Fremdverschulden derzeit aus. Bewohner erleidet Rauchgasvergiftung.

St. Georgen - Schon von Weitem ist am Samstagmittag der dichte, schwarze Qualm zu sehen, der vom Gebäude aufsteigt. Flammen lodern aus dem Dachstuhl, dessen Gebälk bereits deutlich zu erkennen ist. In der Straße "Im Grund" reihen sich die Einsatzfahrzeuge aneinander.

Knapp eine Stunde zuvor wurde die St. Georgener Feuerwehr wegen einer Rauchentwicklung zur  Einsatzstelle gerufen. Laut Polizei hatte der 60-jährige Bewohner des Hauses den Brand entdeckt und den Notruf gewählt.

Doch bereits bei der Anfahrt gab es für die Einsatzkräfte Hindernisse zu überwinden. Neben den winterlichen Straßenverhältnissen, die den Fahrzeugen ein Durchkommen erschwerten, war laut Gesamtkommandant Christoph Kleiner die Adressangabe falsch. Immerhin wies besagte Rauchentwicklung den Weg.

Die Einsatzkräfte trafen am Brandort auf den Bewohner, der erste Angaben machte. Kleiner selbst versuchte, sich im Gebäude einen Überblick zu verschaffen, jedoch stand der Hausgang schon zu stark in Brand. Alarmiert wurden daher ebenfalls die Peterzeller und Stockburger Abteilungen beziehungsweise deren Atemschutzgeräteträger.

Laut Kleiner versuchten die Einsatzkräfte eine Stunde lang, mit verschiedenen Trupps ins Gebäude zu gelangen. Das sei aber aufgrund der starken Hitze und der Brandentwicklung nicht möglich gewesen. Er sprach von einer frustrierenden Situation, denn Wasser sei eigentlich genug da gewesen. Daher blieb den Feuerwehrleuten als einzige Möglichkeit die Sicherung des umliegenden Geländes und Gastanks.

Am frühen Samstagnachmittag warteten die Einsatzkräfte auf einen Durchbruch, um an den Brandherd zu gelangen. Die anfängliche Rauchentwicklung im Dachbereich führte laut Kleiners Bericht zu einem Brand im Obergeschoss, der sich ausbreitete – bis das Haus schließlich in Vollbrand stand. Mit mehreren Rohren wurde das Feuer von außen bekämpft und eine Wasserversorgung über lange Wegstrecken von zwei Löschweihern eingerichtet. Doch das Haus war nicht mehr zu retten.

Parallel wurde die Langenschiltacher Abteilung als Wachbesetzung für das Gerätehaus in St. Georgen alarmiert. Zudem wurden Messfahrten durchgeführt, um die Gefährdung der Bevölkerung durch mögliche Schadstoffe in der Luft auszuschließen. Hierbei gab es keine auffälligen Werte.

Der Bewohner, der laut Polizei leichte Verbrennungen erlitten hatte, wurde derweil zur ärztlichen Versorgung in ein Krankenhaus gebracht.

Insgesamt war die Feuerwehr mit 81 Mann und 14 Fahrzeugen im Einsatz, darunter neben der Führungsgruppe C St. Georgen/Königsfeld alle Abteilungen der Bergstadt sowie vier Einsatzkräfte aus Villingen. Auch der Kreisbrandmeister,  das DRK sowie Polizei, Bürgermeister-Stellvertreter und städtischer Bauhof waren vor Ort.

Auf Nachfrage erklärte Sebastian Kammerer, Sprecher der St. Georgener Feuerwehr, dass die Einsatzkräfte den gesamten Samstag sowie in der Nacht zu Sonntag aktiv waren: "Es mussten immer noch mehrere Glutnester abgelöscht werden."

Laut Sarah König, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Tuttlingen, haben die Brandermittlungen bereits begonnen: "Aktuell können wir noch nichts Genaueres sagen, man schließt aber derzeit ein Fremdverschulden aus." Der Schaden werde auf rund 300.000 Euro geschätzt.