Behinderte und Nichtbehinderte stehen beim Krippenspiel im evangelischen Gemeindehaus gemeinsam auf der Bühne. Unser Bild zeigt das große Finale. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Krippenspiel: Freundeskreis für Behinderte setzte "Hoffnung für die Welt" ohne Sprache in Szene

Ein immer gerne gesehener Gast beim Freundeskreis für Behinderte ist der Bürgermeister Michael Rieger, der es sich nicht nehmen ließ, auch in diesem Jahr bei der Weihnachtsfeier vorbei zu kommen. 

St. Georgen. Der Kreis sei eine vorbildliche Einrichtung und er komme immer wieder gerne, betonte der Verwaltungsleiter. Neben dem Bürgermeister hatten es sich auch die einstige Bundestagsabgeordnete und Behindertenbeauftragte des Landkreises, Christa Lörcher, sowie ihr Nachfolger Manfred Kemter nicht nehmen lassen, die Feier zu besuchen. In diesem Jahr war das evangelische Gemeindehaus Ort für Feier und das Krippenspiel, das Rosmarie Lehmann wie seit vielen Jahren wieder sehr stimmungsvoll mit Behinderten und Nichtbehinderten einstudiert hatte. Natürlich dreht sich das Stück um immer wieder dieselbe Geschichte, nämlich um Christi Geburt vor mehr als 2000 Jahren.

Gleichwohl schaffte es die Regisseurin auch diesmal diese Weihnachtsgeschichte aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten.

"Hoffnung für die Welt" brachte diese Geburt in diesem Jahr, auch wenn einige der Hirten davon zunächst nicht zu überzeugen waren. Sehr ernsthaft traten die Darsteller auf, was von den Zuschauern mit reichlich Applaus belohnt wurde. Auf er Bühne wird indes nur mit Gestik gearbeitet, gesprochen werden die Texte "nebenan".

Auch der Rahmen der Feier war durchaus stimmig: Die Mitglieder des Evangelischen Kranken- und Hilfsvereins um Veronika Rapp hatten Saal und Tische schön dekoriert und die Damen sorgten gemeinsam mit einigen jungen Helfern während der gesamten Veranstaltung aufmerksam für ihre Gäste. Pfarrerin Susanne Fritsch hielt die Andacht, in der sie feststellte, dass die Menschen nicht der Grund für diese Zeit sein können. "Menschen sind nicht nett, darum geht es in der Weihnachtszeit aber nicht. Es geht vielmehr darum, dass Gott uns den Retter geschickt hat", wie sie einem Mann erklärt habe, der von Gott nichts wissen wollte.

Doch ist es beim Freundeskreis seit jeher üblich, dass die Behinderten selbst für die Geburtstagskinder musizieren. So konnte Achim Schnatterer mit seinem Keyboard ebenso überzeugen wie Sabrina Czarnowsky. Sehr aufgeregt war Petra Misselwitz, als sie auf ihrer Gitarre vorspielt, dennoch machte sie ihre Sache wieder sehr gut. Für die musikalische Umrahmung und die Begleitung der gesungenen Lieder sorgte Jannik Weisser am Flügel.

Ebenfalls dabei war auch Antonio Santalucia mit den Europäischen Freunden. Der Freundeskreis für Behinderte finanziert sich über Spenden, und da sind die Freunde seit Jahren immer wieder aktiv. In diesem Jahr überreichte er einen Scheck über 600 Euro, der die Arbeit des Freundeskreises erneut unterstützt. Der Nikolaus und Knecht Ruprecht überreichten gerne ihre Gaben.

Wer mehr über den Freundeskreis erfahren oder sich dort sogar engagieren möchte, kann sich mit Jürgen Lehmann, seiner Ehefrau Rosmarie und allen Mitarbeitern in Verbindung setzen. Auch die Angehörigen des evangelischen Kranken- und Hilfsvereins sind dabei gerne Ansprechpartner.