Bei der Gala von Harald Schubert „Volksmusik ist Trumpf“ steppte der Bär. Schubert versteht es seit vielen Jahren, Größen der Volksmusik auch in die „Provinz“ zu „verschleppen“. Foto: Kommert

Bei der Gala von Harald Schubert steppt der Bär. "Patrick Lindner besitzt Charisma".

St. Georgen - Harald Schuberts "Volksmusik ist Trumpf" gastierte in der Stadthalle. Es war ein Heimspiel für den renommierten Gastspieldirektor – und gerade deshalb auch eine Herausforderung, sein Bestes zu geben. Dies tat er wieder sehr eindrucksvoll.

 

Harald Schubert nicht nur als Veranstalter, sondern auch als Moderator auf. Gemeinsam mit einer Ikone der Volksmusik, Margot Hellwig, präsentierte er in der seit Wochen ausverkauften Halle bestens aufgelegte Künstler. Eloquent, charmant und witzig – so lässt sich ausdrücken, wie die Moderation ablief. Sogar ein kleines Tänzchen mit Hellwig traute sich der Ex-Boxer zu. Eine Augenweide stellte wieder einmal die Bühnendekoration dar.

Irena und Uwe sorgen gleich für Stimmung

Keine allzu weite Anfahrt hatten Irena und Uwe. Das Albstädter Duo glänzte durch Herzlichkeit und ein breites Repertoire. Die beiden Musikanten nutzten nicht allein die Bühne. Dank moderner Technik bewegten sie sich auch durch die Publikumsreihen und beglückten Fans zudem schon mal mit einem Küsschen. Sie sorgten dafür, dass die Stimmung von Beginn an wirklich toll war.

Margot Hellwig begnügte sich nicht mit der Moderation. Sie überraschte die begeisterten Besucher mit vielen wunderschönen Melodien vom Jodler bis hin zu Operettenmelodien von Robert Stolz. Die Volksmusikerin, die jahrzehntelang mit ihrer Mutter Maria auftrat, zeichnet sich noch immer durch eine wunderschöne, glockenklare Sopranstimme aus, mit der sich die mittlerweile 70-Jährige nicht verstecken muss.

Verstecken kann sich dagegen Kevin Pabst nicht, selbst wenn er es wollte. Mit gerade mal 21 Jahren ist er ein Riese unter den Trompetern – nämlich stolze 193 Zentimeter. Allerdings ist es bei Weitem nicht allein seine rein körperliche Präsenz. Er ist bereits ein Großer der Volksmusik. Mit seiner Trompete und seinem Flügelhorn verzauberte er mit verschiedensten Melodien. Diese begannen bei "La Pastorella" und endeten noch lange nicht bei Billy Mos Gassenhauer "Ich kauf mir lieber einen Tirolerhut".

Publikum geht sofort voll mit

Ja, und dann betrat "er" die Bühne. Sofort war eines unverkennbar: Patrick Lindner besitzt Charisma. Wenn er auf der Bühne loslegt, dann geht das Publikum mit. Beinahe wie bei den großen Popstars bildete sich nahe der Bühne ein Grüppchen an Damen, das jede Bewegung, jedes Lächeln dankbar aufnahm. Es fehlte nur das Kreischen. Bei der Autogrammstunde hatten zwar alle Künstler reichlich Arbeit. Doch bei Patrick Lindner bildete sich eine große Traube. Er war auch beliebtes Fotomotiv, mit dem man sich ablichten ließ. Nach einem kurzen Auftritt nach der Pause galt es dann auch schon wieder Abschied nehmen – in der Hoffnung, dass Harald Schubert vielleicht im nächsten Jahr wiederkommt mit neuen Künstlern der Volksmusik.