Organisatorin Lucia Kienzler ist mit der Besucherresonanz anlässlich der ersten Lesung im Rahmen der zweiten St. Georgener Literaturtage zufrieden. Fotos: Hübner Foto: Schwarzwälder Bote

Literaturtage: Tina Schlegel liest im Phonomuseum aus "Gewittersee" / Kriminalroman spielt am Bodensee

Im Oktober und November gehen die diesjährigen Literaturtage über die Bühne. Den Auftakt machte Tina Schlegel mit ihrem regionalen Kriminalroman "Gewittersee". Eine Besonderheit des Buchs: Die Heldin ist weiblich.

St. Georgen. Mit der Lesung von Tina Schlegel begannen die zweiten St. Georgener Literaturtage. Mit deutlichen Worten beschrieb die Autorin unter anderem einen auf ungewöhnliche Weise verübten Mord und ließ die Gäste in die Gedankenwelt ihrer Heldin eintauchen.

Bücher werden laut Stadtbibliotheksleiterin gern gelesen

Lucia Kienzler, Leiterin der Stadtbibliothek, und Kathrin Frenz, bei der Gemeinde für Kultur, Veranstaltungen und Stadtmarketing zuständig, begrüßten die Gäste. Sie freue sich, dass trotz des schönen Wetters so viele gekommen seien, so Kienzler. Die Bücher von Schlegel würden in der Bibliothek gern gelesen, Regionalkrimis seien allgemein ein Renner.

Protagonistin schlägt sich mit Migräne und Männern herum

Schlegel las aus ihrem neuen Kriminalroman "Gewittersee". Das sei der Auftakt für eine neue Reihe, die in Lindau spiele. Eine neue Erfahrung sei gewesen, eine Heldin einzuführen. Der Roman handle von einem Kunstraub und einem Rätsel, das Kunstwissenschaftler seit mehreren hundert Jahren beschäftige.

Erster Schauplatz war Venedig, wo Schlegel intensiv von einem Maler berichtete, der eine blasse Frau zu Papier bringen, ihren "Körper mit dem Pinsel nachzeichnen" wollte. Die Besucher erfuhren auch etwas über die Kindheit des Künstlers, der schon immer "Spaß an der Beobachtung gehabt" hatte, in der Schule aber alles getan hatte, um zu stören und aufzufallen. Eine "schicksalhafte Begegnung mit einem Kunstlehrer" brachte ihn der Malerei näher.

Schlegel entführte die Besucher auch nach Lindau, zu Kommissarin Cora Merlin, die sich mit Migräneanfällen herumschlagen muss und beim Umgang mit männlichen Kollegen nicht auf den Mund gefallen ist.

Weitaus dramatischer war die düstere Beschreibung eines Mannes, der für seine Kunstwerke eine Frau buchstäblich zur Ader ließ. Schlegel beschrieb seinen Besuch in einem Bordell und den Mord, den er verübte.

Danach las Schlegel weitere Passagen aus ihrem Roman.