Ein Hubschrauber verteilt Kalk über einem Wald. Mit der Kalkung bekommt der Boden einen Puffer vor saurem Regen. Foto: Zucchi

Bernhard Hake vom Forstamt Schwarzwald-Baar informiert Waldbesitzer. Oft Leichtsinn beim Arbeiten.

St. Georgen/Triberg - Wie gefährlich Arbeiten im Wald sein können, zeigte Bernhard Hake vom Forstamt Schwarzwald-Baar in der Waldbesitzer-Versammlung im Brigachhaus auf. Rund 70 der mehr als 500 Waldbesitzer im Geltungsbereich der Forstbetriebsgemeinschaften Triberg und St. Georgen verfolgten seine Schilderungen. 2013 sei ein sehr unfallträchtiges Jahr. Allein bis Juli habe es im baden-württembergischen Forst zehn Tote gegeben, bedauerte der Leiter der Außenstelle Triberg des Forstamts Schwarzwald-Baar. Die Ursachen seien vielfältig: fehlende Sicherheitsabstände bei der Fällung, Totholz ("absolut unberechenbar und extrem gefährlich"), Mensch und Maschine sowie erstaunlicherweise auch Routine.

Teilweise stehe so manchem Waldbesitzer auch fehlendes Können im Weg. "Ich habe in diesem Jahr einige Waldbesitzer angehalten, einen Kettensägenkurs zu absolvieren", betonte Hake. Dazu wies er auf eine BLHV-Veranstaltung am Freitag, 8. November, in Gremmelsbach hin, wo ein Mitarbeiter der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft über dieses Thema sprechen soll.

Hake sprach auch den Wegebau im privaten Forst an. Ziegelbruch und Fräsgut aus dem Straßenbau seien in den allerwenigsten Fällen erlaubt im Wald. "Wenn Sie ein Z-0 Zertifikat vom Hersteller erhalten, können sie alles einbauen", nannte er Möglichkeiten.

Auch das Thema Kalkung sprach Hake an, unterstützt von Hubert Grieshaber. Dieser erklärte, dass man im Sommer Bodenproben genommen habe, um zu erkennen, wo Kalkungen sinnvoll seien. "Es gibt derzeit ein Förderprogramm, bei dem Kalkungen bis zu 100 Prozent gefördert werden – bis zu einer Waldfläche von 30 Hektar", erklärte Grieshaber. Bisher gebe es noch kein Ergebnis der Bodenanalyse, so dass es womöglich nicht mehr reichen könne bis zum 1. Dezember, da bis dahin eine Maßnahme angemeldet sein müsse. Und für 2014 sei noch keine Förderrichtlinie vorhanden.

Der Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaften, Hans-Peter Hummel, nannte Zahlen zur Forstbetriebsgemeinschaft St. Georgen. 206 Waldbesitzer, davon seien 205 Privatwaldbesitzer, verfügten über eine Fläche von 2004 Hektar. Der Stadt St. Georgen gehörten davon 579 Hektar. Knapp 5000 Festmeter Holz seien 2012 zu einem durchschnittlichen Preis von 87,90 Euro verkauft worden. Dies sei gegenüber 2011 ein Rückgang von rund 900 Festmetern oder rund 16 Prozent, bei einem um etwa drei Prozent besseren Preis. 410 Festmeter seien vorsorglich gegen Käferbefall behandelt worden. Zwar habe es ein Plus in der Kasse gegeben, doch durch Abschreibungen habe die FBG ein steuerliches Minus erwirtschaftet.

Einen leidenschaftlichen Appell richtete der Vorsitzende der FBG St. Georgen, Josef Stockburger, an seine Mitglieder. Er wolle 2014 definitiv aufhören, nachdem er dieses Amt seit mehr als 30 Jahre innehabe. "Geht in euch, macht Vorschläge, ansonsten müssten wir die FBG auflösen und mit Triberg zusammengehen", machte er klar.