Viele Jahrzehnte ehrenamtlicher Vorstandstätigkeit sind hier vereint: Bezirksvorsitzende Lauritta Dieterle (links), Renate Klausmann, Angelika Thoma, Susanne Schwörer, Anneliese Fleig und Roswitha Wentz. Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwester Teresa Zukic hält beim Bezirks-Landfrauentag ein beeindruckendes Referat / Humorvoll und charmant

Von Hans-Jürgen Kommert

St. Georgen. Illustre Gäste aus der Politik und Gesellschaft sowie eine sehr ungewöhnliche Referentin kennzeichneten den Bezirks-Landfrauentag am Freitag in der Stadthalle. Die Bezirksvorsitzende Lauritta Dieterle konnten auch den Landtagsabgeordneten Karl Rombach begrüßen.

Endgültig Abschied nahm die weithin bekannte Landfrauen-Lehrerin Thora Walter, die mittlerweile zwar 100 Jahre alt ist, aber dennoch sehr rüstig erschien. Die "schwarzen Küchen" habe sie abgeschafft und den Landfrauen die Waschmaschinen gebracht, sagte die Seniorin schmunzelnd. Ein ausgiebiges Grußwort sprach die Vizepräsidentin des Landfrauenverbands Südbaden, Hanne Dautweiler. Etwas überrascht zeigte sich der CDU-Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei – er hatte nicht damit gerechnet, ein Grußwort sprechen zu dürfen. Er zog sich achtbar aus der Affäre.

Und dann kam der Vortrag der Referentin. "Vom befreienden Umgang mit Fehlern" sprach Schwester Teresa Zukic. Es lohnt sich, diese Frau erleben. Ein gerüttelt Maß an Humor, den sie äußerst charmant und eloquent an die Frau und den Mann brachte, dazu Lebensweisheiten, die einem beinahe die Tränen in die Augen trieben – das ist Teresa Zukic. Zunächst machte sie den Unterschied zwischen Fehler und Sünde verständlich. Wer gegen die (Nächsten-)Liebe handle, begeht zunächst einen Fehler. Tue er das bewusst, sei es eine Sünde. "Fehler sind nicht schlecht, sie sind eine einzigartige Weise, zu lernen", machte sie den vielen hundert Frauen klar.

Wichtig sei es, einmal im Leben seine Stärken, aber auch seine Fehler, seine Schwächen zu erkennen und dazu zu stehen – "das ergibt Selbst-Bewusstsein", wusste sie. Leider gebe es in Deutschland keine Fehlerkultur mehr und Sünden würden "zum Kavaliersdelikt degradiert", beklagte sie.

Über Fehler anderer gehe man entweder hinweg, wenn sie uns nicht persönlich beträfen – oder wir geißelten sie. Und – "verletzte Menschen neigen dazu, zu verletzen", betonte sie. Anders sei das mit dem Menschen, der mit Gott lebe: "Wer sich an Versöhnung gewöhnt hat, hat mit Fehlern anderer kein Problem", machte sie ihren Standpunkt klar.

Nach einer kurzen Kaffeepause ehrte Lauritta Dieterle noch verschiedene Landfrauen für langjährige Tätigkeit im Ehrenamt, sprich im Vorstand einzelner Ortsgruppen, aber auch im Bezirk. Roswitha Wentz, Anneliese Fleig, Roswitha Reiner (in Abwesenheit) aus den Ortsgruppen, sowie Susanne Schwörer, Angelika Thoma und Renate Klausmann vom Bezirksverband durften sich über Urkunden und Blumen freuen. Letztere war es, die der Vorsitzenden selbst deren Ehrung zuteil werden ließ, denn auch Lauritta Dieterle gehört dem Bezirksvorstand seit einiger Zeit an.

Auch die "LandFrauen Rund ums Glasbachtal" trugen zum Gelingen des Nachmittags bei: Ihnen blieb die Unterhaltung vorbehalten.