Julian Henger freut sich mit seinem Fagottlehrer Slawomir Moleta und der Klavierbegleiterin Gabriele König über den Erfolg in Lübeck. Foto: Porsch Foto: Schwarzwälder Bote

Wettbewerb: Nachwuchsmusiker überzeugt die Jury in Lübeck / Ganze Familie reist in den hohen Norden

St. Georgen. Der erst 15-jährige Fagottist Julian Henger ist bereits zum zweiten Mal beim Wettbewerb "Jugend musiziert" bis zum Bundesentscheid gekommen. In diesem Jahr fand das entscheidende Wertungsspiel Mitte Mai in Lübeck statt, die besten Instrumentalisten aus ganz Deutschland spielten hier und stellten sich den Anforderungen der kritischen Jury.

Sichtbarer Effekt

Julian Henger erreichte mit 21 von 25 Punkten einen hervorragenden dritten Preis. Die Arbeit für den Wettbewerb nahm mehrere Monate in Anspruch. Angefangen von den Vorbereitungen für den Regionalwettbewerb, der im Februar in Schramberg stattfand, über den Landeswettbewerb im März in Bietigheim-Bissingen bis hin zu dem alles entscheidenden Vorspiel in Lübeck blieb Julian Henger konstant am Ball und verbesserte die Vortragsstücke immer weiter.

Dies ist auch für ihn selbst der sichtbarste Effekt. "Wenn man da mitmacht, dann hat man ein Ziel vor Augen. Man würde die Stücke nicht so zur Perfektion bringen, wenn man nicht wüsste, dass es für den Wettbewerb ist. Mein Ansatz und der Ton haben sich durch das viele Proben deutlich verbessert – diese Leistungssteigerung erreicht man sonst nicht", resümiert Julian Henger.

Die ganze Familie reiste mit dem jungen Musiker bereits ein paar Tage vor dem Wertungsspiel nach Lübeck, denn auch das ist die schöne Seite des Wettbewerbs: Man kann große deutsche Städte kennenlernen. Landes- und Bundesentscheide finden nämlich jedes Jahr in verschiedenen Städten statt, was die Schüler und ihre Familien besonders schön finden.

Maßgeblich beteiligt an Julian Hengers Erfolg ist natürlich sein Fagottlehrer an der Jugendmusikschule St. Georgen-Furtwangen, Slawomir Moleta. Viele zusätzliche Unterrichtsstunden hat Moleta eingerichtet, um seinen Schüler auf die Teilnahme am Wettbewerb bestmöglich vorzubereiten. Auch Proben mit der Pianistin Gabriele König, die als seine Begleitung stets mit dabei war und ihn mit ihrer eigenen Wettbewerbserfahrung unterstützte, waren ein Höhepunkt für den jungen Musiker: "Die Proben mit Klavier haben mir besonders viel Spaß gemacht. Wenn man alleine übt, fehlt immer ein großer Teil der Musik", so Julian Henger.

Konzert mit Orchester

Eine besondere Erfahrung war für ihn auch, einen Teil seines Programms – einen Satz aus einem Fagottkonzert von Franz Danzi – gemeinsam mit dem Sinfonieorchester der Jugendmusikschule bei zwei Konzerten aufzuführen. Julian Henger meisterte diese Aufgabe mit Bravour.

Obwohl kaum ein Tag vergeht, an dem der junge Musiker sein Instrument nicht in der Hand hat, freut er sich auf eine kleine Erholungsphase. Allerdings: Da Julian in der Stadtmusik aushilft und im Duo mit einem Klarinettisten auftritt, braucht man sicher nicht lange zu warten, bis man ihn wieder einmal spielen hören kann.