Umwelt: Arbeitskreis Grüner Gockel der Johannes-Gemeinde tagt / Heizung verursacht großes Minus

St. Georgen. Der Grüne Gockel, das Umweltmanagementsystem der Evangelischen Landeskirche Baden, besteht seit 2000 und umfasst inzwischen 120 bis 140 Gemeinden. Die Johannes-Gemeinde St. Georgen hat früh Interesse gezeigt und bereits durch Pfarrer Dietmar Bader Vorarbeit geleistet.

2016 griff Diakon Martin Höfflin-Glünkin das Thema mit neuer Energie auf, erarbeitete mit den Ältesten beider Gemeinden Leitlinien für einen achtsamen Umgang mit der Schöpfung und leitete nach der Zustimmung durch die Gremien die notwendigen Schritte zum Erhalt der Zertifizierung ein. Am 1. Advent 2016 wurde das Projekt den Gemeinden vorgestellt, der Arbeitskreis Grüner Gockel begleitet vom Umweltauditor Martin Dörries nahm die Arbeit auf und der Umweltbeauftragte der evangelischen Landeskirche Witthoft-Mühlmann konnte den beteiligten Gemeinden die Zertifizierungs-Urkunde nun überreichen.

Die Auszeichnung fand im Ökumenischen Zentrum im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes statt. Bußgebet und Predigt beklagten den sorglosen Umgang des Menschen mit Gottes Schöpfung und ein Verhalten, "als hätten wir eine zweite Erde im Kofferraum."

Maßnahmen vorgegeben

In Tennenbronn beteiligte sich der Kindergarten Regenbogen mit zwei Liedern am Gottesdienst und machte so deutlich, dass die Bewahrung der Schöpfung schon für die Jüngsten von Bedeutung ist. Der Elternbeirat des Kindergartens lud nach dem Gottesdienst zum Kirchenkaffee ein. Martin Höfflin-Glünkin stellte die Ergebnisse der Analyse der Umweltbelastungen vor. Dies sind zum einen der viel zu hohe Energieverbrauch, wobei die Heizung 90 Prozent des Etats verbraucht und zehn weitere Prozent durch den Rohstoffverbrauch der Verkehrs- und die Nahrungsmittelbeschaffung verursacht werden. Als Antwort hat das Umweltteam dem Kirchengemeinderat eine Reihe konkreter Maßnahmen vorgeschlagen, die im Laufe der nächsten beiden Jahre umgesetzt werden sollen.

Beispielsweise soll ein Gutachten alle Gebäude auf ihren Energieverbrauch untersuchen und Sparmöglichkeiten finden. Zwischen Cafeteria und Atrium soll eine flexible Glaswand eingezogen werden, und ein Insektenhotel soll sowohl vor dem Öku als auch in Tennenbronn zum Schutz der Insektenwelt beitragen. Das Umweltsiegel Grüner Gockel gilt bis zur erneuten Überprüfung 2022.

Die ausführliche Umwelterklärung der Kirchengemeinde steht auf der Internetseite zur Verfügung und liegt auf den Buchtischen des Ökumenischen Zentrums und der Kirche in Tenennbronn aus.