Paragon produziert in der Bühlstraße in einem ehemaligen Werk des Plattenspieler-Herstellers Dual, das später von Haller-Uhren übernommen wurde. Foto: Vaas Foto: Schwarzwälder Bote

Unternehmen: Automobilzulieferer Paragon AG verzeichnet kräftiges Umsatzplus / Ertrag 51,5 Millionen Euro

Der unter anderem in St. Georgen ansässige Automobilzulieferer Paragon AG verzeichnet ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2017. In den ersten neun Monaten erwirtschaftete die Gesellschaft einen Konzernumsatz von 84,7 Millionen Euro (Vorjahr: 73,7 Millionen Euro).

St. Georgen . Das Wachstum resultiert aus der sehr guten operativen Geschäftsentwicklung in den Segmenten Elektromobilität und Mechanik. Während sich der Umsatz mit Dritten im Segment Elektronik leicht erhöhte, zeigten die Segmente Elektromobilität und Mechanik die weitaus größere Wachstumsdynamik. Damit stieg der Anteil der beiden jungen Geschäftsbereiche auf 22,5 Prozent des Konzernumsatzes.

"Mit unserem einzigartigen Geschäftsmodell entwickeln wir genau solche Produktinnovationen, die sehr schnell an Bedeutung für Hersteller, Mobilitätsanbieter und Fahrzeuginsassen zunehmen werden", sagt Klaus Dieter Frers, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Paragon AG. "Damit erhöhen wir langfristig auch unseren Wertanteil pro Auto." Trotz der deutlichen Umsatzausweitung in den jungen Geschäftsbereichen erhöhte sich der Materialaufwand nur um 11,7 Prozent auf 45,6 Million Euro. Entsprechend sank die Materialeinsatzquote auf 53,8 Prozent.

Rohertragsmarge von 60,8 Prozent

Damit ergibt sich für den Berichtszeitraum ein Rohertrag in Höhe von 51,5 Millionen Euro, was einer Rohertragsmarge von 60,8 Prozent entspricht. In den ersten neun Monaten verdoppelte das Segment Elektromobilität den Umsatz mit Dritten auf 13,8 Millionen Euro.

Das Wachstum von 100,6 Prozent wurde von der Serienproduktion einsatzfertiger Batteriemodule für Gabelstapler und fahrerlose Transportsysteme dominiert. Daneben ist im dritten Quartal die Serienproduktion für 5Ah-Starterbatterien für Motorräder angelaufen. Gleichzeitig wurde der Bau eines weiteren Prototyps für ein neu konzipiertes Komatsu-Großfahrzeug aus dem Bereich Untertage-Bergbau vorangetrieben. Dieses Batteriesystem basiert auf hochmodernen Pouch-Zellen und wiegt allein rund 8,5 Tonnen, der Energieinhalt beträgt etwa 800 Kilowattstunden.

Im Segment Elektronik stieg der Umsatz mit Dritten um 1,8 Prozent auf 65,8 Millionen Euro. Neuentwicklungen wie der Partikelsensor Dustdetect, Weiterentwicklungen wie das auf den Sitzplatz abgestimmte 3D+ Soundsystem sowie Musterphasen für neue Produktinnovationen haben die ersten neun Monate gekennzeichnet.

Im Segment Mechanik lief die Serienproduktion von neuen Produktgenerationen adaptiv ausfahrbarer Heckspoiler für weitere Modelle an. Der Segmentumsatz mit Dritten stieg sehr deutlich um 127,5 Prozent auf 5,3 Millionen Euro.

Für alle autonom fahrenden Autos

"Mit dem Trend zum autonomen Fahren profitieren wir durch die gesetzliche Regulierung unmittelbar von unserer technologischen Expertise bei Sensoren", sagt Stefan Schwehr, Vorstand Elektronik. "Unser Leistungsangebot wird für alle Fahrer von autonom fahrenden Fahrzeugen der höheren Entwicklungsstufen relevant sein, die ab 2020 auf den Markt kommen."

Bei einem um 2,9 Millionen Euro reduzierten Finanzergebnis und geringeren Ertragssteuern in Höhe von 1,1 Millionen Euro erwirtschaftete der Paragon-Konzern im Berichtszeitraum somit ein deutlich höheres Konzernergebnis in Höhe von 2,1 Millionen Euro. Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von 47 Cent.

Die Bilanzsumme hat sich zum 30. September 2017 auf 152,1 Millionen Euro erhöht, was hauptsächlich auf den weiteren Anstieg der immateriellen Vermögenswerte zurückzuführen ist. Das Eigenkapital der Paragon AG blieb mit 35 Millionen Euro nahezu unverändert. Die Eigenkapitalquote sank vor dem Hintergrund der erhöhten Bilanzsumme zum Bilanzstichtag auf 23 Prozent.