Gabriele König und Julian Henger bereichern den Festakt. Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Jubiläum der Jugendmusikschule / Gründerväter verfassen Prosagedicht

Gespickt mit würdigen Reden und getragener Musik erlebten die Besucher den Festakt zum 50-jährigen Bestehen der Jugendmusikschule (JMS).

St. Georgen. Dirigent Michael Berner lieferte mit dem gewaltigen "Pomp and Circumstance" von Edwar Elgar den passenden Auftakt mit dem Jugendsinfonieorchester. Ulrike Tillack vom Freundeskreis der JMS St. Georgen/Furtwangen würdigte bei dieser Gelegenheit Berners Wirken. Daniel Papst als Vorstandsvorsitzender sah es als eine Ehre an, dass die Gründerväter Günter Lauffer und Peter Dönneweg anwesend sein konnten.

Er dankte allen, insbesondere den Lehrern, die bei hohem Einsatz eine überschaubare Vergütung erhalten. Papst meinte: "Wenn wir zu Gottesdienstzeiten hier feiern, möchte ich stellvertretend für die Kirchengemeinden mit einem Gebet enden."

Bürgermeister Michael Rieger begann mit "Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum" von Friedrich Nietzsche und neben den noch zu Wort kommenden begrüßte er dabei auch den Landtagsabgeordneten Karl Rombach. Die JMS sei in den vergangenen Jahrzehnten zu einem wesentlichen Bestandteil des kulturellen Lebens geworden. So war es damals ein denkwürdiger Tag, als sich Peter Dönneweg voller Enthusiasmus zum damaligen Bürgermeister Günter Lauffer in das provisorische Rathaus aufmachte. Heute unterrichten 60 Lehrkräfte mehr als 1650 Schüler. Zum Wert der Musikschule zitierte Rieger den weltbekannten Geigenvirtuosen Yehudin Menuhin.

"Von einer Musikschule kommen gewöhnlich keine Kriminellen", Landrat Sven Hinterseh erwähnte wie seine Vorredner die Zweigstellen der JMS. Dort werde Großartiges geleistet und der Schwarzwald-Baar-Kreis profitiere von jungen Talenten. "Darauf können wir stolz sein und allerhöchstes Ansehen in der Bevölkerung ist der Dank."

Für die erkrankte Rektorin der Musikhochschule Trossingen Elisabeth Gutjahr hat Hansjörg Weisser als zweiter Vorsitzender der JMS die Grußworte übermittelt. Die St. Georgener Einrichtung genießt ein hohes Ansehen weit über die Region hinaus. Gutjahr beobachte von Trossingen aus, was dort geschehe.

Für die Lehrer erinnerte Andreas Roßmy an den Werdegang, auch aus seinem Musikschulleben. Da bei einer Umfrage an Schulen 250 Kinder ein Instrument erlernen wollten, war eine Grundlage gegeben. Roßmy denkt gerne an die Auslandsreisen mit dem Orchester. Von der Bezahlung her sei Musiklehrer kein Beruf, sondern ein Job.

Für Lacher und einiges Schmunzeln bei den Gästen sorgten die Gründerväter mit ihren gereimten Versen. Vorgekommen ist dabei auch "Das Institut gedeiht gar prächtig, Querflöte, Geige, Bratsche mächtig und Cello bilden einen Kern von Instrumenten, die wir gern im Sinfonieorchester hören." Mit "Ich mein’, nach nunmehr 50 Jahren sind wir doch gar nicht schlecht gefahren." Die Anwesenden dankten mit stehenden Ovationen für das Geleistete.

Für den erkrankten Schulleiter Bernd Rimbrecht verlas Elias Zuckschwerdt das Schlusswort. Aktives Musizieren sei für die Persönlichkeitsbildung vorteilhaft. Rimbrecht sieht die Finanzierung in Zukunft problematisch und diese müsse wohl auf neue Füße gestellt werden.

Musikalisch wirkte Martina Schwarz mit den Kinderchören St. Georgen und Furtwangen sowie Schonach mit Liedern mit. Außerdem spielten Jessica Kienzler und Sabine Porsch, Michael Betting, Gabriele König, Zuzanna Herud, Martin Teichert, Lena Gruler, Ludwig Haugg, Julian Henger, Marija und Michael Lauenstein sowie Valentin Melvin. Das anschließende kalte Büfett untermalte Andreas Erchinger mit seiner Band.