Im Federwerk St. Georgen sind drei Corona-Fälle aufgetreten Foto: Klossek-Lais

Landratsamt gibt Hintergründe zu sprunghaftem Anstieg der Infektionszahlen bekannt.

St. Georgen - Längere Zeit war es in puncto Corona ruhig in der Bergstadt. Nun häufen sich die Meldungen zu neuen Fällen. Nachdem diese Woche die Zahl der Infizierten sprunghaft um sechs Personen anstieg, wurde parallel bekannt, dass sich bei einer Fußballbegegnung in Peterzell unter den Zuschauern ein an Covid-19 Erkrankter befand.

Die Ermittlungen zum Kontaktpersonenumkreis des Gesundheitsamts sind derzeit in vollem Gange. Im Laufe des Donnerstags gab das Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis daher nun weitere Informationen zu den neuen Fällen bekannt. Drei der sechs betroffenen Personen waren demnach laut einer Pressemitteilung des Landratsamts im technischen Bereich des Hotels Federwerk tätig. Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt Constantin Papst, Inhaber des Hotels Federwerk, zu dem auch das Restaurant Feinwerk gehört, dass es sich bei den Betroffenen um drei Hausmeister handelt. "Sie sind nicht speziell im Hotel angestellt, verrichten aber Arbeiten rund um das Gebäude", erklärt er. Laut dem Inhaber kümmert sich die Firma auch um die technischen Dienste in seinem anderen Unternehmen, Papst Licensing. "Wenn der Wasserhahn bei ›Papst Licensing‹ tropft, kommen sie eben genauso, wie wenn der Wasserhahn im ›Federwerk‹ tropft." Entsprechend mussten sowohl die Hotel- und Restaurantmitarbeiter als auch die Angestellten des auf Patentverletzung spezialisierten Unternehmens auf Corona getestet werden. "Die Ergebnisse stehen noch aus", so Papst. Die Betroffenen zeigen indes offenbar nur milde Krankheitssymptome.

Schnelle Reaktion nach Bekanntwerden der Fälle

Im Hinblick auf die hohe Anzahl an Menschen, die in einem Hotel und Restaurant naturgemäß ein- und ausgeht, rücken derweil die Vorsichtsmaßnahmen in den Fokus. Diese hätte man, so Papst, "seit dem ersten Tag von Corona" bereits eingehalten. "Das heißt, unsere Mitarbeiter tragen grundsätzlich Masken, desinfizieren ihre Hände und wir achten auf Abstandsregeln", erklärt er.

Auch bei Bekanntwerden der positiven Ergebnisse habe man schnell reagiert. "Die betroffenen Personen sind seit letzter Woche abgesondert", erklärt Papst weiter. Dass man nun alle testen lasse, sei insofern eine reine Vorsichtsmaßnahme. Ob der Inhaber einen Imageschaden befürchtet? "Es ist sicherlich ein Stück weit die Frage, wie die Leute damit umgehen", antwortet Papst. "Wir halten uns jedenfalls nach wie vor an alle Regeln und sind natürlich darum bemüht, dass kein Gast in irgendeiner Form zu Schaden kommt."

Dafür, dass die Situation unter Kontrolle ist, spricht auch, dass der Betrieb in der Bahnhofstraße weiterläuft. "Das Federwerk ist nach wie vor offen, das Gesundheitsamt hat also nicht gesagt, wir müssen dem jetzt einen Riegel vorschieben." Ähnlich äußert sich das Landratsamt. Eine Gefahr für Gäste und den Service-Bereich sei derzeit aufgrund der Corona-Infektionen noch nicht absehbar. Wer für eine Coronaerkrankung typische Symptome aufweist, soll sich im Falle eines Verdachts bei der Hotline, Telefon 07721/ 9 13  71 90, melden.

Anstieg der Fallzahlen hat keine Verbindung zu Fußballspiel

Derweil erklärt Heike Frank, Pressesprecherin des Landratsamtes, dass der bisherige Anstieg der Fallzahlen nicht mit dem an Corona erkrankten Zuschauer des Fußballspiels in Verbindung steht. "Der Fall gehört zu einer regionalen Häufung, die sich vom Kreis Emmendingen nach St. Georgen ausgeweitet hat", so Frank. Die infizierte Person hätte während des Spiels keine Symptome gehabt und sich wohl zuvor unbewusst angesteckt. Damit bestätigt Frank, was bereits Tags zuvor der Vorsitzende des FC Viktoria Peterzell, Klaus Sigrist, betont hatte. Erst im Laufe der Nacht von Sonntag, 4. Oktober, auf Montag, 5. Oktober, bemerkte der Zuschauer erste Beschwerden.

Die Erkrankung wurde am Mittwoch vom Gesundheitsamt bestätigt. Erst dann erfuhr auch der FC Viktoria Peterzell von diesem Corona-Fall, wie Sigrist gegenüber unserer Zeitung betont. "Uns war vor Mittwochmorgen nichts bekannt und wir haben dann auch sofort reagiert."

Folgefälle wurden laut Frank noch nicht beobachtet. Man befände sich immer noch in der frühen Phase der Inkubationszeit. Bis einschließlich Sonntag in einer Woche könnten mit abnehmender Wahrscheinlichkeit noch weitere Infektionen bekannt werden.